Die Beute wird zur Jägerin

„ASA“ ist ein packender, düsterer Roman, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite nicht loslässt. Auf fast 700 Seiten entfaltet sich eine epische Familiensaga, die sich über Jahrzehnte und Generationen erstreckt und dabei meisterhaft zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt. Im Zentrum steht Asa, die nach sechs Jahren Gefängnis nur ein Ziel kennt: Rache. Rache an jenen, die ihr und ihrer Familie unermessliches Leid zugefügt haben und an einer grausamen Tradition, die seit über hundert Jahren das Schicksal einer ganzen Gemeinschaft bestimmt.
Der Autor verwebt Rückblenden, Zeitsprünge und Perspektivwechsel so gekonnt, dass die Spannung niemals nachlässt. Anfangs mag die Geschichte fordernd wirken, doch wer sich darauf einlässt, wird mit einer intensiven und vielschichtigen Handlung belohnt. Die Atmosphäre ist oft beklemmend, manchmal grausam realistisch, und dennoch findet man immer wieder Momente von Menschlichkeit und Hoffnung. Asa selbst ist eine faszinierende Figur, geprägt von Verlust, Verrat und Überlebenswillen, hin- und hergerissen zwischen Moral und dem Drang zur Vergeltung.
„ASA“ ist nichts für schwache Nerven, aber für alle, die komplexe Charaktere, dichte Spannung und tiefgründige Familiengeschichten lieben, ein absolutes Highlight. Eine Mischung aus Thriller, Drama und psychologischem Roman.