Asa

Ein fesselnder Rachethriller, spannend bis zum Schluss

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carola1475 Avatar

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Asa Kolberg hat die sechs Jahre im Gefängnis genutzt, um ihren Racheplan auszuarbeiten. Sie wird sich an denen rächen, die die grausame und gnadenlose Prüfung mit ihren archaisch anmutenden Regeln weiter durchgeführt haben und denen ihre Gemeinschaft wichtiger ist als der einzelne Mensch. Diese Tradition der Prüfung muss ein Ende finden.

Asa ist eine komplexe Protagonistin, sie ist in der Vergangenheit verletzt worden, dennoch ist sie stark, eigenwillig, mutig, unbeirrt und ich verstehe bald, dass sie sowohl bewundert als auch gefürchtet wird.
Asas Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt, ebenso wie die ihrer Herkunftsfamilie, und auch die Figurenzeichnung anderer Charaktere hat Tiefe, da ich von deren Hintergrund und ihren Beziehungen zueinander erfahre. Zoran Drvenkar schreibt im Präsens und überwiegend aus der Du-Perspektive, wodurch ich mich sehr angesprochen fühle, obwohl ich nicht gemeint bin. Wer da erzählt, wird erst später deutlich und hat mich überrascht. Der Schreibstil ist bildhaft, anschaulich und präzise, flüssig und angenehm zu lesen, auch wegen der häufig kurzen Sätze. Wörtliche Rede wird nur durch voran gestellte Gedankenstriche gekennzeichnet, woran ich mich schnell gewöhnt habe.

'Asa' ist packend und spannend, beeindruckt mit fesselnder Wucht und düsterer Atmosphäre. Asas Emotionen kann mir der Autor eindringlich vermitteln und mich mit unvorhergesehenen Wendungen überraschen.
Das Cover, das die wilde, jugendliche Asa zeigt, die mich aus dem Augenwinkel von oben herab skeptisch anschaut, passt gut zum Buch. Ich empfehle den Thriller Lesern, die eine beeindruckende Protagonistin und ihr Leben in einem ungewöhnlichen Umfeld kennenlernen wollen und nicht vor manchmal schockierenden Beschreibungen zurück schrecken.