Asa

Wenn die Jäger zur Beute werden

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
buchlieberin Avatar

Von

Das Buch ist die Geschichte von Asa und ihrer Familie. Ich möchte vorab stellen, dass das Buch sehr brutal ist.
Asa ist eine starke Frau, die durch eine harte Schule gegangen ist. In der Gegenwart, in der der Hauptteil spielt, ist sie schon Mitte 40 und gerade aus dem Gefängnis freigekommen.
Nach und nach wird die Geschichte ihrer Familie vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute erzählt, parallel wird langsam klar warum Asa so ist wie sie ist und warum sie im Knast gelandet war.
Der Roman ist die Geschichte einer Rache, obwohl Asa das nicht so sieht. Sie will den Verlauf der künftigen Geschichte ihrer Familie verändern.
Dort geht alles um „die Prüfung“, in dem Jugendlichen sich in der Natur behaupten sollen. Das ist ja gar nicht so schlecht, doch so, wie sich die Prüfung im Laufe von 100 Jahren entwickelt, wird sie immer brutaler und tödlicher. Asa möchte das stoppen, und das schon seit vielen Jahren.
Dabei werden Jäger zur Beute und Beute zum Jäger, immer wieder dreht sich der Spieß um.
So ist Asa zum Beispiel über Jahre in einem Camp, in dem junge Menschen auf brutalste Art gebrochen werden. Vorgeblich um danach gestärkt daraus hervorzugehen. Doch werden damit nur sehr skrupellose Menschen geschaffen. Somit ist es auch ein Roman über den Clan der Reichen und Mächtigen und gibt eine mögliche Erklärung, wie sie so skrupellos und machtbesessen werden können, wie man es jeden Tag in der Zeitung liest.
Ich brauchte einige Zeit, bis ich mich eingefunden hatte. Anfangs war ich von den vielen Protagonisten und Zeitsprüngen etwas verwirrt. Doch bald hatte ich Orientierung und empfand alles als sehr spannend und lies mich gerne durch die Geschichte der Kolberts treiben, obwohl sie ziemlich übel ist.
Die Perspektive ist sehr außergewöhnlich. Der Autor verwendet verschiedenen Sichten, durch die Kapitelüberschrift wird klar, wer im Mittelpunkt steht, das ist immer in der 3. Person geschrieben. Außer die Asa-Kapitel. Diese sind in der 2. Person geschrieben und haben einen sehr ungewöhnlichen Erzähler, den ich jetzt nicht verraten möchte. Das ist ungewöhnlich, darauf musste ich mich erstmal einlassen. Doch irgendwie bekamen diese Passagen dadurch eine starke Intensität, da ich mich durch das „du“ immer angesprochen fühlte.