Asa

Wuchtige und atmosphärisch dichte Familien-Saga im Gewand eines packenden Thrillers

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ech68 Avatar

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Mit diesem Buch legt der Autor Zoran Drvenkar eine wuchtige Familien-Saga vor, die im Gewand eines packenden Rache-Thrillers daherkommt und mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Nach 6 langen Jahren kommt Asa Kolberg aus dem Gefängnis frei und verfolgt vom ersten Tag an einen gnadenlosen Plan, um sich an den Menschen zu rächen, denen es fast gelungen wäre, ihr Leben zu zerstören. Und diese Menschen kommen aus dem Umfeld ihrer eigenen Familie, in der sie mit perfiden Methoden zu einer nahezu perfekten Jägerin ausgebildet wurde. Doch die über Jahrzehnte entwickelten Strukturen hinter dieser Ausbildung will Asa nun endgültig zerstören. Und dafür muss sie sich am Ende auch ihrer eigenen Familie stellen.

Mit einem packenden Schreibstil, einigen überraschenden Wendungen und sehr bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino ordentlich ankurbeln, treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und erzählt sie auf immer wieder wechselnden Zeitebenen, zwischen denen er munter hin und her springt. Daher muss man hier schon sehr aufmerksam lesen, damit einem kein wichtiges Detail entgeht. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. In den Kapiteln um Asa wählt der Autor eine eher ungewöhnliche Erzählperspektive und lässt hier einen zunächst unbekannten Beobachter das Geschehen schildern und in Zwiesprache mit Asa treten. Die Identität und Bedeutung dieser Person wird dann im Laufe der Geschichte enthüllt und liefert dabei einen der zahlreichen dramatischen Höhepunkte des Buches. In Sachen Gewaltbeschreibungen lässt der Autor wenig bis nichts aus, dies wirkt aber keineswegs plakativ, sondern ergibt sich zwangsläufig aus der Geschichte heraus.

Wer auf eine packende und atmosphärisch dichte Mischung aus Familien-Saga und Thriller steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten. Meine erste Begegnung mit dem Autor wird mit Sicherheit nicht meine letzte bleiben.