Zementmischer, dreh dich im Kreis...

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Im Prolog ist RJ auf dem Weg zur Internet-Berühmtheit Lula Belle. Von dem Besuch dort verspricht er, der bisher Pornofilme geschnitten hat, sich einen fulminaten Karriere-Start als Regiesseur. In Gedanken stellt er sich schon mit Steven Spielberg auf eine Stufe. Das Ambiente in dem Lula Belle ihn erwartet ähnelt eher einem Abrisshaus in einem sozialschwachen Vorort von New York. Auch irritiert es ihn, dass ein ehemaliger Freund von der Filmakademie, die RJ nach drei Monaten abbrach, anwesend ist. Aber er ist zu sehr gefangen in der Idee berühmt zu werden, als dass er nicht dort bleiben würde.

Brenna Spector, die sich seit einem Tag im August 1981 an alles in ihrem Leben detaillgetreu erinnern kann, sieht sich mit ihrem Assistenten ein eideutig-zweideutiges Video vom Internet-Star Lula Velle an. Trent will nicht recht heraus, wer der Auftraggeber ist, würde den Auftrag, die seit drei Monaten verschwundene Lula Belle zu suchen aber gerne annehmen. Dann bekommt er nämlich alle Videos von Lula Belle kostenlos zu sehen. Brenna sträubt sich und dieses Sträuben wird zum echten Widerstand, als sie erfährt das der Privatdetektiv Errol Ludlow ist. Mit diesem verbindet Brenna nur schlechte Erinnerungen. Sie lehnt den Auftrag ab, doch dann läuft der Videoclip weiter und Lula Belle schildert Ereignisse, die aus Brennas Kindheit stammen könnten. Ist Lula Belle ihre verschwundene Schwester oder warum ähneln sich ihre Erinnerungen so? Brenna beschliesst den Auftrag anzunehmen.

Alisson Gaylins "Aschebraut" ist der zweite Band, indem die Privatdetektivin Brenna Spector die Hauptrolle spielt. Sowohl im Prolog als auch im ersten Kapitel wird der Leser direkt in die jeweilige Situation versetzt. Der Erzähler gibt dabei jeweils als erstes einen Einblick in die Gedankenwelt der Protagonisten, die in der jeweiligen Situation im Mittelpunkt des erzähltem stehen. Dies bewirkt, dass der Leser einen kurzen Augenblick braucht, um sich zu orientieren und zu erkennen wo und mit wem er gerade "unterwegs" ist. Dabei werden die verschiedenen Charaktere erst nach und nach beschrieben, doch der Leser erfährt schnell, dass Brenna bzw. ihr Hirn sich seit dem Verschwinden ihrer Schwester in einer Ausnahmesituation befindet. Brenna kann nichts vergessen. Dies wird vermutlich das besondere dieses Romanes ausmachen. Trotz diverser Rückblicke und Beschreibungen von Gedanken bleiben die Charaktere zunächst flach, im Fall von Brenna wird sich dies jedoch vermutlich im Verlauf der nächsten Kapitel ändern. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und durch die Verquickung von Lula Belles Verschwinden mit Brennas Erinnerung an eine Frau auf einem Schiff und vorallem ihren sehr persönlichen Kindheitserinnerungen, wird gleich zu Beginn eine Spannung aufgebaut, die ein äußerst interessantes Buch erwarten läßt.

Ich kenne den ersten Band dieser Buchserie nicht und ich kenne auch die Fernsehserie, die eine ähnliche Handlung hat, nur vom Werbetrailer. So bin ich also unbedarft an diese Leseprobe heran gegangen. Jeweils zu Kapitelbeginn brauchte ich einen kurzen Augenblick, um mich auf die jeweilige Handlung einzulassen. Dann war ich jedoch überrascht vom plötzlichen Ende der Leseprobe, denn da war ich grad richtig in der Geschichte drin. Ich habe ein paar Zweifel, ob es nicht hilfreich wäre, den ersten Band zu kennen, um mich schneller zurecht zu finden. Dies kann ich nach der kurzen Leseprobe noch nicht ganz einschätzen. Bis hierhin hat mir die Leseprobe jedoch gut gefallen und natürlich bin ich gespannt darauf, was Lula Belle geschehen ist und ob diese tatsächlich mit Brennas Leben zu tun hat...