Hatte mehr erwartet

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borabora Avatar

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Inhalt:

Die Privatdetektivin Dr. Brenna Spector bekommt von ihrem Ex-Auftraggeber Errol Ludlow den Fall übertragen, die verschwundene Lula Belle aufzuspüren. Ludlow hatte sie bei diversen Aufträgen in Gefahr gebracht hat, woran ihre Ehe mit Jim letztendlich gescheitert ist. Danach hatte sie geschworen, sich nie wieder mit ihm einzulassen. Als sich jedoch herausstellt, dass Lula Belle Einiges über Brennas Kindheit weiß, keimt bei ihr der Verdacht, dass Lula Belle ihre verschwundene Schwester Clea sein könnte. Daher machen Brenna und ihr Assistent Trent sich nun doch auf die Suche nach der Vermissten. Der eigentliche Auftraggeber ist Gary Freeman, der Manager von Lula Belle, der seine Klientin noch nie zu Gesicht bekommen hat. Sowohl für ihn als auch für alle anderen ist sie ein Schatten auf einer Leinwand. Über das Postfach, an das die Gehaltsschecks von Lulas Website geschickt wurden, stößt Brenna auf RJ, einen Möchtegern-Regisseur, der seit einiger Zeit ebenfalls verschwunden ist. Als Ludlow ermordet aufgefunden wird, fällt der Verdacht auf eine seiner Mitarbeiterinnen, Diandra, die seit Kurzem mit Trent liiert ist. Als Diandra versucht auch Trent auszuschalten und später Brenna, wird der Link zwischen ihr und ihrem ehemaligen Manager Gary Freeman deutlich. Sie ist unsterblich in ihm verliebt und behebt alle seine Probleme. Ludlow hat versucht Freeman zu erpressen und wurde ausgeschaltet. RJ hat dasselbe versucht und wurde ebenfalls ausgeschaltet. Und als Trent und Brenna kurz davor sind, Gary´s großes Geheimnis aufzudecken, mussten diese ebenfalls ausgeschaltet werden. Gary war nämlich eine Zeit lang der Freund von Clea gewesen und hatte sie nach einer Überdosis sterbend in einem Hotelzimmer zurückgelassen. Ihr Tagebuch hatte er mitgenommen, was ihn später von Diandra gestohlen wurde und die Grundlage für die Figur von Lula Belle wurde. Diese wurde von einer Studentin gespielt und hat also keinerlei Bezug zu Brennas Schwester. Clea soll aber noch am Leben sein.

Meine Meinung

Ich fand es sehr schwierig o.s. Zusammenfassung zu schreiben, da die ganze Geschichte sehr vertrackt ist. Es kommen neben den bereits erwähnten Personen noch einige andere vor z.B. Shane, der eine Zeit lang der Freund von Diandra war, Maya, Brennas Tochter, Anette Shelby, eine Klientin, Mr Prokovsky, der Nachbar von RJ und Maffiaboss, und Nick Morasco, ein Polizist, mit der Brenna ein Verhältnis anfängt. Aufgrund der unzähligen Haupt- und Nebenfiguren wird die Geschichte sehr undurchsichtig und schwerfällig. Auf den letzten 50 Seiten klärt sich sehr Vieles, was dann aber auch unbedingt notwendig ist. Einige der Nebenhandlungen fand ich unnötig. Alles was mit der Tochter zu tun hatte oder auch mit Mr Prokovsky und der Klientin Shelby, hätte man getrost weglassen können und für Ihre Rolle in dem einen entscheidenden Satz, der ihnen ihre Daseinsberechtigung in der Geschichte gibt, eine andere Lösung finden können. Im Grunde sieht man ab der Hälfte des Buches den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

Die ersten Kapitel sind sehr spannend geschrieben und ziehen den Leser sofort in den Bann. Nach etwa 100 Seiten lässt die Spannung jedoch deutlich nach und kommt dann erst gegen Ende wieder auf. Zum Schluss wird die Geschichte um Lula Belle aufgeklärt, die um Clea jedoch nicht, sodass hier sicherlich noch ein Buch folgen wird. Brennas Eigenschaft sich an jedes Detail eines jeden Tages erinnern zu können, war am Anfang sehr spannend, im Laufe der Geschichte jedoch fängt dies an zu stören. Immer wieder wird sie gedanklich zurückkatapultiert, was dem Ganzen die Geschmeidigkeit beim Lesen nimmt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Menschen mit dieser Eigenschaft genauso durchs leben gehen, es wäre aber besser gewesen, dies etwas weniger prominent aufzuführen. Die Szene mit dem Mädchen auf dem Boot bekommt man vielleicht fünf oder sechs Mal zu lesen, das ist zu viel des Guten.

Alles in Allem hatte ich nach der ersten Leseprobe deutlich mehr erwartet und war ein wenig enttäuscht. Deshalb von mir 3 Sterne.