Neues von der Frau mit dem absoluten Gedächtnis

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tochteralice Avatar

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Brenna Spector ist wieder da - mit einem neuen Fall, mit alten wie auch neuen Problemen, mit ihrem Umfeld - der Tochter Maja, dem Assistenten Trent, Kommissar Nick Morasco und ihrem Exmann Jim - und nicht zuletzt mit ihrer Vergangenheit. Wie habe ich mich auf das neue Buch gefreut, denn die Autorin Alison Gaylin hat mit der Privatdetektivin Brenna eine aus meiner Sicht überaus charismatische und aus der Masse der Thriller-Protagonisten herausragende Figur geschaffen, für die ich mich bereits in "Dornröschenschlaf", dem ersten Band der Reihe, begeistern konnte.

Und darum gehts: Ein neuer Star am Filmhimmel - das hätte zumindest RJ gerne, der von einer Karriere als Regisseur von Spielberg-Format träumt und zur Sache kommen will - nun soll sein erster Film gedreht werden. Die Realität ist eher ernüchternd - RJ ist eher ein Verlierertyp , sein "Studio" liegt inmitten einer Kloake, dort wird er Lula Belle, einem Star der Porno-Szene erwartet, die auch der Star seines Films werden soll - und von einer anderen Person, mit der in wenig angenehme Erinnerungen verbinden. Genau diese Lula Belle findet sich wieder auf einem Video, das Brenna Spector und ihr Assistent Trent betrachten - ein neuer Fall, den Trent Brenna unterjubeln will. Fall? Ja, denn Lula Belle gilt nun als vermisst und als Brenna erfährt, dass der Fall von ihrem ehemaligen Chef Errol Ludlow, der alles andere als ein verantwortungsbewußter Vorgesetzter war, kommt, will sie nichts damit zu tun haben... doch etwas an Lula Belle weckt in ihr Erinnerungen an Familiäres - und sie lässt sich breitschlagen. Und das hat ganz schöne Folgen: für Brenna, ihren Auftraggeber Gary und nicht zuletzt für Errol - der Fall erhält Windungen, von denen Brenna und Trent nicht mal ahnten, dass sie existieren.

Und wie ist es mit meiner Begeisterung? Nun, auch dieser Fall hat mir gefallen, doch bleibt er ein wenig hinter dem ersten Band zurück - warum eigentlich? Aus meiner Sicht liegt es vor daran, dass hier das absolute Aha-Erlebnis von Band Eins, diese Überwältigung anlässlich der neuen Protagonistin, der anderen gleichfalls sehr charismatischen Figuren nicht mehr getoppt werden kann. Dabei gibt es Auflösungen zu Erzählsträngen, die bereits im ersten Band angerissen wurden und somit lange zurückliegen. Zudem ist die Schilderung von Brennas privater Situation, die maßgeblich mit in den Fall spielt, ein wenig schwammig - das hätten sich viele Leser sicher anders gewünscht. Insgesamt jedoch ein rundes Ding mit ein paar aufsehenerregenden Ergebnissen und eben auch ein paar weniger aufregenden Resultaten.