Spannender Fall für Gruppe 4

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stillesen Avatar

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Woran erkennt man gute Thriller? Daran, dass man das Atmen vergisst beim Lesen. Benjamin Cors kann das. Das hat er schon mit „Krähentage“ bewiesen. Und mit „Aschesommer“ legt er nun eindrucksvoll nach – dieser Teil hat mir sogar noch besser gefallen als der erste.
Ein paar Monate nach den Ereignissen von Band eins stolpert die Sonderermittlungseinheit „Gruppe 4“ – zuständig für schwere Seriendelikte – über eine unscheinbare Todesanzeige. Und wieder beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Sie spüren gleich zwei Leichen auf und am Fundort macht eine mit Asche geschriebenen Botschaft klar, dass das Sterben weitergehen wird.
Mila Weiss und Jakob Krogh erzählen abwechselnd, auch der Täter kommt zu Wort. Das erzeugt Tempo und Tiefe, die Perspektivwechsel lassen einen ganz nah an die Figuren heran.
Es ist ein Fall, der in historische Bezüge eingebettet wird und diese Verbindung hat mir unheimlich gut gefallen. Die Täterfigur ist erfrischend anders. Genie und Wahnsinn liegen bekanntlich nah beieinander. Allein das hat eine regelrechte Sogwirkung auf mich erzeugt.
Wo wir im ersten Teil Geheimnisse von Jakob erfahren haben, wird es nun für Mila persönlich. Deshalb empfehle ich die Bücher in chronologischer Reihenfolge zu lesen.
Benjamin Cors hat einen schnörkellosen, atmosphärischen und spannenden Sprachstil und der Fall ist klug konstruiert. Scheinbar mühelos steigert er von Kapitel zu Kapitel die Spannung. Das in Zusammenhang mit unvorhersehbaren Wendungen und einem Ende, das ich so nicht habe kommen sehen, macht den Thriller zu einem echten Highlight für mich!
Fazit: Benjamin Cors hat mit „Aschesommer“ nachgelegt – und wie! Für mich ist es, wie schon „Krähentage“, ein glasklares Fünf-Sterne-Buch. Intelligent konstruiert, gut erzählt, mit stetig steigender Spannung. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall von Gruppe 4 und kann die Reihe nur empfehlen!