Zwischen virtueller Welt und Realität

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rahel.katharina Avatar

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Vorab: Meine Ausgabe hat ein anderes Cover, als bei den ganzen Onlineportalen zu sehen ist. Ich finde aber, es spiegelt das Buch tatsächlich besser wieder. Die abgebildeten Figuren entsprechen mehr der Spielewelt und ich finde man sieht dem Buch sofort an, dass es sich an jugendliche Leser richtet.
Doch kommen wir mal zum Inhalt: Es geht um die fünfzehnjährige Florentine, deren Alltag eigentlich nur aus Lernen besteht oder wenigstens erfolgreich so zu tun, um sich die übernervige Mutter vom Hals zu halten. Online-Rollenspiele interessieren sie nicht, bis sie eines Abends bei Finn, dem Bruder ihrer besten Freundin Paula, etwas Merkwürdiges entdeckt. Es scheint ihr so, dass einer der Spielcharakter, sie direkt angesehen hat. Da dies eigentlich nicht möglich sein kann, beschließt sie sich selbst beim Spiel „As-kendor“ anzumelden und in die Welt einzutauchen. Dort begegnet sie auch relativ schnell wieder Thosse von Baar, der sie irgendwie tatsächlich sehen bzw. wahrnehmen kann. Als sie eines Abends dann tat-schlich in die Spielewelt katapultiert wird, kann sie es kaum fassen. Doch natürlich kommt es noch dicker, denn irgendwann gelangt nicht nur sie zurück in ihre Welt, sondern nimmt Thosse auch noch mit und dieser kann nicht so einfach zurück.
Man merkt wirklich sehr schnell, dass das Buch ein Jugendbuch ist. Gerade durch Florentines Gedanken, die immer wieder eingestreut werden. Aber genau die fand ich ein ums andere Mal echt witzig und hatte oft ein Lächeln im Gesicht. Natürlich gibt es hier noch andere Aspekte, wie zB, dass es Situationen gibt, wo jeder Erwachsene nachhaken würde, aber hier in dem Buch wird es einfach so hingenommen und auch, dass Thosse in die reale Welt katapultiert wurde und sich nun als Austauschschüler ausgibt, akzeptieren alle sofort. Niemand hakt großartig nach, auch nicht Florentines Freunde. Das sind so Momente, wo ich mir denke, naja. Trotzdem hat mir das Buch einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ich liebe einfach solche Storys, wo wir in Spielewelten abtauchen können, und Askendor finde ich auch als Welt ganz gut erklärt. Da Florentine selbst überhaupt keine Ahnung vom Spielen hat, können wir gemeinsam Stück für Stück mit ihr in diese Welt eintauchen. Auch der stetige Wechsel zwischen der Onlinewelt und der realen Welt fand ich sehr gelungen. Einzig die Tatsache, dass Thosse einfach alles wusste und alles konnte, war etwas übertrieben und ich finde es sind auch einige Fragen am Ende immer noch offengeblieben. Wieso kann er alles? Ist er ein Mensch oder ist die Spielewelt einfach eine andere reale Parallelwelt? Kein Plan. Da bleibt der Fantasie des Lesers dann offen, sich etwas auszudenken.
Eine klare Empfehlung für alle, die Onlinespiele mögen oder einfach diese Art von Geschichten. Seid ihr allerdings kein Fan von Jugendbüchern, dann lasst das Buch hier einfach aus. Denn es ist ganz eindeutig ein Jugendbuch. Es lässt sich auch super flott lesen und ist einfach perfekt für einen oder zwei oder drei gemütliche Abende daheim, wenn man mal Onlinewelten kennenlernen will, ohne selbst zu spielen.