Familiengeheimnisse - einmal ganz anders

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ilonar. Avatar

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„Man nannte sie Asphaltengel, aber es waren keine Engel, sondern nur gefallene Mädchen, …“

Dieser Halbsatz aus der Beschreibung des Romans wirft die Frage auf, ob „gefallene Mädchen“ hier im landläufigen Sinne verwendet wird oder vielleicht noch eine ganz andere, anfangs noch nicht erkennbare Bedeutung hat. Aber auch ohne eine Antwort auf diese Frage macht die Leseprobe neugierig und verspricht eine spannende und nachdenkliche Geschichte zugleich.
Leilas finnische Mutter ist mit einem Moslem verheiratet und irgendwann zum Islam konvertiert. Im Alltag lebt sie diesen Glauben so extrem, dass es selbst dem Ehemann zuviel wurde und er daher nicht mehr bei seiner Familie lebt. Die ältere Tochter Samira ist ebenfalls gegangen, oder wurde sie vielleicht „rausgeschmissen“? Hat sie sich etwas zuschulden kommen lassen, das die strenggläubige Mutter nicht akzeptiert hat?
Wie dem auch sei, Leila hält es nur schwer aus in dieser „verrückten“ Restfamilie, zu der auch noch eine Großmutter gehört, die mit den fundamentalistischen Haltung ihrer Tochter nichts anfangen kann. Sie ist genießt ihre Tage, geht mir Freundinnen zum Tanzen, zieht sich nicht so an, wie es ihrem Alter entsprechen sollte und ist in vielen Dingen eher unkonventionell. Inmitten dieser Gegensätze versucht Leila ihren Weg, ihr Leben zu finden und vermisst ihre große Schwester über alles.

Mich reizt an diesem Roman das Spannungsfeld zwischen Religion und Alltagsleben. Was hat die Mutter zu ihren extremen Ansichten geführt und wie beeinflussen diese das Leben der anderen Familienmitglieder. Sehr gern würde ich weiterlesen.