Asphaltengel

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Asphaltengel ist ein junger moderner Roman, der die Geschichte einer muslimischen Familie in Finnland schildert. Erzählt wird die Geschichte rund um Leila, die mitten in ihrer Pubertät steckt und ihrer Familie, die alle ihre eigenen Probleme haben. Die Ehe ihrer Eltern ist am Ende, seit Leilas Mutter Sarah zum Islam konvertiert ist und die Regeln äußerst streng auslegt. Der Vater, Farid, stammt aus dem nordafrikanischen Maghreb und verdient sein Geld als Busfahrer. Samira, die ältere Schwester flüchtet mit 18 Jahren aus der religiösen Welt der Mutter und schlägt sich mit unterbezahlten Jobs durch. Nach einem Sturz vom Balkon liegt Samira im Koma.
So hat Leilas nur wenig Unterstützung in ihren Teenagerleben. Sie sieht sich mit Mobbing in der Schule, offenem Rassismus, erster Verliebtheit konfrontiert, als Bezugsperson hat sie ihre Freundin Linda, die aber erst im Laufe des Buches zu ihrer Freundschaft zu Leila steht.
Der Schreibstil der Autorin ist jung und modern, eingestreut werden finnische und arabische Vokabeln, die im Glossar erklärt werde. Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt, was es hin und wieder schwer zu lesen macht. Schön finde ich, dass die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird. So versteht man nach und nach die Beweggründe der Beteiligten.
Der Roman hat mir sehr gut gefallen, er erzählt glaubhaft von den Schwierigkeiten eines pubertierenden Mädchens, aber auch die Schwierigkeiten, fremd in der Heimat zu sein.