Asphaltengel

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Eine Familie in Finnland: der Vater ein Moslem aus dem Maghreb, die Mutter eine Finnin, die zum Islam konvertiert ist und zwei Kinder, Leila und Samira. Das Buch erzählt die Geschichte von Leila und Samira, die zwischen den Fronten ihrer Eltern stehen. Die Mutter, strenge Muslimin und ihr Vater, der die Religion nicht ganz so ernst nimmt. Als Mädchen hat man es nicht so leicht, wenn man alle Regeln des Islams streng einhalten möchte. Samira bricht aus, beginnt ein neues Leben getrennt von ihren Eltern und Leila bleibt zurück mit all den Problemen einer Heranwachsenden, die aufgrund ihrer Hautfarbe und Religion von der Gesellschaft oft ausgegrenzt wird und sogar Anfeindungen erfährt. Und dann ist da noch Samiras "Unfall", den es aufzuklären gilt.
Das Buch greift ein wichtiges und interessantes Thema auf. Es übermittelt gut die Konflikte, in denen Leila und Samira, aber auch ihre Mutter stecken. Man lernt einiges über den Islam und kann am Ende des Buches die Handlungsweise der einzelnen Protagonisten nachvollziehen, auch wenn man am Anfang dem vielleicht noch skeptisch gegenüber stand. Ich fand das Buch authentisch geschrieben. Man konnte sich gut in die Charaktere hinein versetzen, was unter anderem auch durch den Gebrauch der Sprache erreicht wird. Die Dialoge sind gespickt mit arabischen und finnischen Wörtern, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Am Ende des Buches gibt es ein Glossar mit Übersetzungen. Es ist aber nicht nötig, ständig nachzuschauen, da sich die Wörter meistens selbst erklären. Aber mir hat's Spaß gemacht, nebenbei noch ein paar finnische und arabische Wörter zu lernen.