Interessant, aber langatmig

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
beany Avatar

Von

In „Asphaltengel“ geht es um die zwei Schwestern Leila und Samira, die bei ihren Eltern in Finnland leben. Der Vater stammt aus Tunesien und ist Muslim. Die Mutter war ursprünglich christlich und konvertierte zum Islam. Sie lebt den neuen Glauben mit vollkommener Überzeugung und versucht diesen mit absoluter Strenge auch an ihre Töchter weiterzugeben. Fotos und andere persönliche Dinge sind im Haus daher nicht erlaubt, sehr zum Ärger von Leila und Samira. Der Vater kommt mit diesem strengen Glauben seiner Frau ebenfalls nicht zurecht und zieht immer wieder aus und lässt seine Familie für einige Zeit zurück. Nach einem Unfall von Samira bleibt Leila allein zu Hause zurück und beschreibt wie der muslimische Alltag verläuft und mit welchen Vorurteilen sie in der Gesellschaft zu kämpfen hat.

Das Buch wechselt immer wieder zwischen den Perspektiven der beiden Schwestern. Beide haben Probleme mit dem strengen Glauben der Mutter und den Vorurteilen bzw. den Reaktionen ihrer Mitmenschen… aber beide verarbeiten diese Situation unterschiedlich. Es ist sehr interessant zu lesen wie sich Leila weiterentwickelt und nach dem Unfall von Samira immer mehr aus dem Leben ihrer Schwester erfährt.

Das Buch umfasst ca. 400 Seiten und ist an einigen Stellen etwas „langatmig“. Auch die Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind manchmal etwas anstrengend beim Lesen. Das Buch beschreibt die kulturellen Unterschiede, den Kampf um Toleranz und Diskriminierung. „Asphaltengel“ ist also definitiv kein Buch, das man mal eben schnell nebenbei liest um sich zu entspannen, sondern ist schon anspruchsvoll und regt zum Nachdenken an.