Für einen feministischen Roman bestens geeignete Mythe

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alekto Avatar

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In den vergangenen Jahren hat es unterschiedliche Romane gegeben (u.a. Elektra, die hell Leuchtende ebenfalls von Jennifer Saint), die klassische griechische Mythen mit feministischem Touch neu erzählen, indem sie diese konsequent aus Sicht der darin eine Rolle spielenden Frauen wiedergeben. Mich hat es da gewundert, dass Atalanta, Tochter von König Iasos, Jägerin und schnellste Läuferin, dabei nicht bereits früher als Protagonistin eines dieser Romane aufgetaucht ist. Denn Atalanta ist bereits in den Mythen, die sich um sie Ranken, eine starke Frau, die einem Mann weder in Jagd noch im Kampf in nichts nachsteht. Nachdem sie von ihrem Vater ausgesetzt wird, was zu Beginn des Romans von Jennifer Saint stimmungsvoll beschrieben wird, nimmt sich die Göttin Artemis ihrer an, die sie von einer Bärin säugen lässt. Auf den ersten Seiten der Leseprobe stellt Protagonistin Atalanta sich vor, wie sie als Neugeborenes ausgesetzt wurde, da sie nicht der von König Iasos ersehnte Sohn gewesen ist. Obgleich dabei stets präsent ist, dass Atalanta sich daran nicht zu erinnern vermag, sondern diese Schilderung lediglich ihrer Vorstellungsgabe entspringt, hat sie dabei doch lebhafte Bilder vor meinem inneren Auge heraufbeschworen - insbesondere von ihrer Begegnung mit der Bärin. Insofern bin ich schon gespannt auf die stimmungsvollen wie atmosphärischen Beschreibungen, in denen Jennifer Saint die klassische Atalanta Geschichte, die mir gut bekannt ist, lebendig werden lassen wird.