Atalanta, die Powerfrau

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Jennifer Saint ist mir von ihrem zweiten Buch "Elektra - die hell Leuchtende" bestens bekannt. Es ist die Geschichte des Trojanischen Krieges. Das ist also keine Fantasy, sondern griechische Mythologie, seit Homer bestens bekannt. Sie erzählt auf knapp 400 Seiten die Ereignisse aus der Sicht von Kassandra, Klytämnestra und Elektra. Auch wenn die Geschichten als solche bekannt sind, versteht Jennifer Saint es bestens, den Leser zu bannen in einem absolut vorzüglichen Erzählstrom. Ich war daher auf den dritten Streich, eben "Atalanta", sehr gespannt.
Auf die Gestaltung des Schutzumschlags achte ich in der Regel nicht. Hier blieb ich aber fasziniert hängen. Auf kriegerischem Rot links oben Artemis, die Göttin der Jagd, darunter schwarz einer ihrer Jagdhunde, rechts oben die Argo und darunter rechts unten ein Hirsch in weiß. Auf dem Rücken finden sich unter dem Namenszug "Atalanta" mit dem A als Dach ohne Querstrich die gleichen Bilder von Artemis und ihrem Hund in rot. Dazu goldene Ornamente. Das sieht sehr edel aus und macht richtig etwas her. Beispielhaft schön gestalteter Umschlag!
Erzählt wird die Geschichte von Atalanta. Als Königstochter geboren, aber unwillkommen, weil kein Stammhalter, wird sie in der Wildnis ausgesetzt. Eine Bärin, Mutter von zwei Kindern, nimmt sie an. Sie wächst zunächst mit den Bärenkindern auf. Nach mehreren Jahren wird sie von Artemis in den Kreis ihrer Nymphen aufgenommen und zur Kriegerin ausgebildet. Als einzige Frau sucht sie mit den Argonauten das Goldene Vlies. Sie ist Kriegerin und Powerfrau!
Das wird alles sehr spannend auf knapp 400 Seiten erzählt. Die Übersetzung ist perfekt. Der Text hält den Leser fest, ich wollte gar nicht mehr aufhören. Mehr noch als in der "Elektra" geht der Text einfach wie Honig runter. Das ist allerbester Lesestoff für das Schmuddelwetter, das jetzt im Herbst leider wieder da ist.
Das ist Lesevergnügen pur. Das Buch läßt Werke wie "Wicked", "The Atlas Six" und "Fourth Wing" ganz weit hinter sich. "Atalanta" ist meine uneingeschränkte Empfehlung. Wer für einen lieben Menschen ein geeignetes Weihnachtsgeschenk sucht, wird hier in idealer Weise fündig, am besten in Kombination mit dem Vorgänger "Elektra - die hell Leuchtende".