Female Power

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kaffeeelse Avatar

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Jaja, die griechische Mythologie. Sie hat es mir angetan. Wer meinem Account folgt, wird wissen, dass mit den klassischen Sagen des Altertums von Gustav Schwab meine Liebe zur griechischen Mythologie begann, ich mich aber schon früh über die etwas farblose und blutleere Gestaltung der weiblichen Charaktere wunderte. Filme inspirierten mich. Und natürlich unsere buchigen Schätze. Ich nenne hier nur einige interessanten Vertreter, Salih Jamal „Orpheus“, Madeline Miller „Ich bin Circe“, Margaret Atwood „Penelope und die zwölf Mägde“ und Madeline Miller „Galatea“. In allen diesen Büchern ist die Rolle der Frau zentral stehend, denn irgendetwas passt in der alten griechischen Mythologie nicht. Hier muss man bedenken, dass diese griechischen Mythen größtenteils von Männern weitergegeben wurden und man darf nicht vergessen, dass die Griechen zu den Indogermanen zählen, welche die europäischen Gefilde eroberten, und vielleicht alte mutterrechtliche Kulturen überlagerten mit ihrem Patriarchat. Alte mutterrechtliche Gottheiten lassen sich vielleicht noch in Grundzügen in Gäa, in Hera und auch in Artemis erkennen. Aber sie sind weichgespült. Die Macht alter weiblicher Gottheiten wie der kleinasiatischen Kybele und Hekate, der mesopotamischen Ishtar und Inanna, der phönizischen Astarte, der ägyptischen Isis und Hathor und der karthagischen Tanit sind verschwunden, was schade ist und gleichzeitig auch ein Nachteil, denn nur eine Dualität ist allen Geschlechtern von Vorteil. Es sei denn Mann möchte die Macht! Also nur ein bestimmter Typ von Mann natürlich, nicht alle wohlgemerkt.



In „Atalanta“, meinem ersten Buch von Jennifer Saint, steht Atalanta zentral, ein Schützling der Artemis, der Göttin der Jagd und der Göttin des Mondes. Ahja, des Mondes, soso. 😊 Aber zurück zu „Atalanta“, von ihr habe ich noch nichts gehört, aber auch das kann ja etwas bedeuten. Denn was wohl soll eine Frau bei den Argonauten zu suchen haben? Den Helden schlechthin. Die zwar auf eine Medea trafen, aber nun gut. Starke Frauen gibt es ja bekanntlich bei manchen Männern nicht. Und deswegen verschwinden sie einfach, aus den Mythen, aus der Literatur. Oder sie werden als Kindermörderinnen diffamiert. Kennen wir ja. Von daher ist „Atalanta“ eine interessante und spannende Lektüre, eine unterhaltende Lektüre, und auch eine lehrreiche Lektüre. Wenn man es denn zulässt.