Atmen, um zu Überleben

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frenx51 Avatar

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Nile ist sehr glücklich mit ihrer großen Liebe Ben. Als sie in einem Geschäft ihr zukünftiges Hochzeitskleid anprobiert, verschwindet er spurlos. Sie ist sicher, dass etwas Schreckliches passiert sein muss. Niemand will ihr helfen, bis auf Bens Noch-Ehefrau Florence, genannt Flo, die eigentlich ihre größte Feindin ist.

Niles Liebe zu Ben entsteht aus einer Affäre, die sich nach und nach zu einer Liebe entwickelt, doch dann verschwindet Ben spurlos und Nile macht sich auf die Suche, um ihn zu finden. Schnell wird klar, dass Nile bei den Freunden und der Familie von Ben überhaupt nicht erwünscht ist, doch ob das nur daran liegt, dass sie die Ehe von Ben und Flo zerstört hat? Hat Flo einen Plan, als sie ihr bei der Suche hilft?
Das Buch wird aus der Sicht von Nile beschrieben, ihre Eindrücke, Gedanken und Gefühle werden dargestellt. In Niles Gedanken verliert sich das Buch irgendwann. Ich hätte mir mehr Informationen drum herum gewünscht, vielleicht aus anderen Perspektiven. Im Laufe des Buchs wird Spannung aufgebaut, da z.B. durch die Gespräche mit Flo neue Hinweise zu der Beziehung von Nile und Ben ans Licht kommen. Nile entwickelt dabei immer neue Theorien, wer hinter dem Verschwinden von Ben steckt. Doch Nile hat immer wieder auch mit Panikattacken zu kämpfen, man zweifelt als Leser schnell, ob sie sich nicht vieles nur einbildet und dadurch wurde bei mir die Spannung wieder minimiert. Die Geschehnisse und die Handlung waren für mich zu sehr vorausschauend. Ich hatte schnell die Vermutung, dass etwas nicht stimmen konnte und habe das Buch und Niles Gedanken dadurch in einem anderen Licht betrachtet. Auch das offene Ende fand ich enttäuschend. Mir haben zum Schluss das gewisse Etwas und eine „richtige“ Aufklärung gefehlt.
Mit Nile als Hauptprotagonistin konnte ich mich leider auch nicht wirklich anfreunden. Sie wirkte auf mich von Anfang an sehr schwach, instabil und psychisch verwirrt. Ihre wirren Gedanken und unüberlegten, skrupellosen und hysterischen Handlungen machten mich nicht immer glücklich und manchmal war ich auch genervt davon. Ihre Liebe zu Ben war mir eindeutig zu viel und übertrieben, aber vielleicht habe ich einfach auch noch nicht so bedingungslos und abhängig geliebt.

Insgesamt fand ich, dass eine gewisse Spannung vorhanden war. Zum einen durch den gewählten Schreibstil, der vor allem aus zum Teil sehr wirren Gedanken von Nile und kurzen Sätzen bestand. Zum anderen war die Geschichte für mich aber zu vorausschauend und schnell klar, was dahinter stecken könnte. Außerdem ließ mich das Ende mit zu vielen Fragen zurück. Mich hat das Buch mit sehr durchmischten Gefühlen zurück gelassen, man musste es unbedingt weiter lesen, um herauszufinden was mit Ben passiert ist, aber es war an vielen Stellen und für mich als Leser, die schon den ein oder anderen Psychothriller gelesen hat, zu einfach und klar in der Handlung.