„Countdown fürs Herz“ – Mit Atmosphere hebt nicht nur die Raumfähre ab, sondern auch mein Lesehunger!

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Bäm! Schon nach wenigen Seiten war klar: Atmosphere ist kein Buch, das man einfach so nebenbei liest – es katapultiert dich direkt mitten in die Kontrollräume der NASA, hinaus ins Weltall und tief hinein in die Gefühlswelt einer faszinierenden Frau. Taylor Jenkins Reid gelingt hier wieder einmal das, was sie am besten kann: eine packende, vielschichtige Frauenfigur zu erschaffen, die nicht nur durch ihre Intelligenz und Entschlossenheit glänzt, sondern auch durch ihre tiefgründige Menschlichkeit.

Joan Goodwin – Astrophysikerin, Astronautin, Träumerin, CAPCOM – ist eine Heldin, wie man sie sich nur wünschen kann: klug, engagiert, unerschrocken, dabei aber zutiefst menschlich. Schon in der ersten Szene, mit der Hitze Houstons im Nacken und dem schwarzen Kaffee in der Hand, spürt man ihren Ehrgeiz, ihren Stolz – aber auch ihre innere Unruhe. Und dann dieser eine Satz: „All das wird später kommen.“ Boom. Foreshadowing, das unter die Haut geht. Ich war sofort elektrisiert.

Die Atmosphäre (ja, der Titel passt wie die Raumanzüge der Crew) ist zum Greifen dicht. Technisch faszinierend, emotional aufgeladen, temporeich – und dabei voller stiller Zwischentöne. Reid versteht es meisterhaft, Spannung nicht nur in Explosionen zu inszenieren, sondern auch in einem stummen Blick, in einem geflüsterten "Roger", in der Schwebe zwischen Befehl und Gefühl. Besonders beeindruckt hat mich die Dynamik zwischen Joan und Vanessa Ford – da knistert es nicht nur durch Funkwellen.

Und dann der Weltraum. Diese Szene, in der Vanessa die Luke öffnet und zum ersten Mal „hinaustritt“ – Gänsehaut! Es ist fast poetisch, wie Reid diese unendliche Leere und zugleich überwältigende Fülle beschreibt. Man spürt das Staunen, die Ehrfurcht, die Stille. Und genau in dieser Schönheit lauert das Unheil – der Schock der Explosionen, der Riss im Raumanzug, das Chaos mitten in der Stille. Atemlos war ich, ehrlich. Ich habe mit Vanessa gezittert, mit Grif gehofft – und Joan, diese CAPCOM mit Herz und Hirn, wurde mir Seite um Seite wichtiger.

Fazit? Ich will mehr! Mehr von Joan, mehr von Vanessa, mehr von den stillen Heldinnen der Raumfahrt. Mehr von diesem ganz besonderen Reid-Vibe, der Komplexität und Gefühl so verdammt gut miteinander verbindet. Atmosphere ist ein Weltraumepos mit Bodenhaftung – und es steht schon jetzt ganz oben auf meiner Leseliste!