Ein Roman, der nachhallt wie das Echo des Universums

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
maike_pdf Avatar

Von

Ich liebe dieses Buch. Atmosphere hat mich von der ersten Seite gepackt, zu Tränen gerührt und bis zuletzt nicht mehr losgelassen. Taylor Jenkins Reid hat für mich hier ihr bisher stärkstes Werk abgeliefert. All die kleinen Schwächen früherer Bücher, in denen sie sich manchmal in ausschweifenden Backstorys verliert, sind hier behoben. Stattdessen entfaltet sich eine Geschichte, die spannend, berührend und zutiefst menschlich ist.
Im Zentrum steht Joan, eine junge Astronomin, die sich Anfang der 1980er-Jahre bei der NASA bewirbt. Gemeinsam mit anderen Kandidat:innen durchläuft sie das knallharte Training, um ihren Traum vom All wahr werden zu lassen. Währenddessen begegnet sie Vanessa und entdeckt, dass die Sterne nicht die einzige große Sehnsucht in ihrem Leben sind. Reid erzählt von Frauen, die sich in einer von Männern dominierten Welt behaupten müssen. Sie stellt queere Liebe zu Zeiten gesellschaftlicher Verurteilung dar und bezieht klar Stellung. Auch komplizierte Familienstrukturen finden wieder einen Weg in die Geschichte und werden herzzerreißend aufgearbeitet.
Besonders stark fand ich die Balance zwischen realistischem NASA-Setting, gesellschaftlichen Themen und einer Liebesgeschichte, die niemals kitschig wirkt. Stattdessen ist sie voller Tiefe und Verletzlichkeit. Dazu kommen Nebenfiguren, die nicht bloß Statisten sind, sondern das Ganze mit Leben füllen. Die Konflikte und Dämonen aller Charaktere verleihen der Geschichte so viel mehr Tiefe und Gewicht.