Lesenswert

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blauequalle Avatar

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"Atmosphere" war mein erstes Buch von Taylor Jenkins Reid und ich bin ohne Erwartungen in die Geschichte gestartet; hatte einfach nur Lust auf das Thema.
Und dieses fand ich vor allem in der ersten Hälfte des Buches gut umgesetzt, man hat interessante Einblicke in die NASA erhalten und welche Leistungen Astronauten so erbringen müssen. Besonders natürlich die ersten Frauen, die sich in dieser Männerdomäne durchsetzen mussten, waren inspirierend und die Autorin hat es geschafft, mit verschiedenen Figuren Einblicke in diese Lebensrealität zu geben.
Die zweite Hälfte fand ich dann etwas schwächer, hier lag der Fokus mehr auf persönlichen Dramen, der etwas unerwarteten Liebesgeschichte der Protagonistin und auch das Hin und Her mit ihrer Schwester. War zwar alles gut gemacht und es gab viele tolle, teils philosophische Dialoge über Gott und die Welt, aber für mich war das nicht so interessant wie die eigentliche Arbeit bei der NASA, von der man dann doch weniger mitbekommen hat.
Dennoch gab es durch die 2 verschiedenen Zeitebenen immer eine zugrundeliegende Spannung, da man wusste, worauf es hinausläuft aber noch nicht, wie es dazu kam. Hier fand ich dann am Ende die Auflösung im letzten Kapitel auch etwas übereilt, es hätte gerne ausführlicher sein dürfen und auch etwas zeigen können, wie es dann weitergeht, nachdem man so lange daraufhin gearbeitet hat. Auch hätte gerne gezeigt werden dürfen, wie einige der anderen Charaktere mit den teils schwerwiegenden Verlusten zurechtzukommen und generell wie das alles aufgearbeitet wird. Man hat da die Figuren über mehrere Jahre begleitet und bei einem so einschneidenden Ereignis wird dann einfach aufgehört, fand ich Schade. Auch dass die Situation mit der Schwester so in der Luft hing, fand ich nicht schön.
Dennoch hat mir das Buch insgesamt gut gefallen, es lies sich toll lesen und wurde eigentlich nie langweilig, hat auch einige wichtige Dinge angesprochen. Für mich hätten nur ein paar Nebenfiguren mehr ausgearbeitet gehört, der Fokus hätte mehr auf das Astronautendasein gelegt werden können und das Ende war mir etwas zu kurz. Aber alles in allem recht lesenswert!