Mit Navigator durchs Leben

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kiira Avatar

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Joan ist ein eigenwilliger Charakter, sie passt nicht in die Gesellschaft der 80er Jahre und vor fühlt sich oft außen vor. Doch sie hat das Glück, sich in zwei Punkten in ihrem Leben zu 100% wie sie selbst zu fühlen. Im Beobachten der Sterne und in der Beziehung zu ihrer Nichte.

Mir haben vor allem Joan, Vanessa und Frances als Charaktere gut gefallen, jedoch fehlte mir bei allen Charakteren Durchweg eine gewisse Tiefe. Zwar sind die Verhaltensweisen jeweils einleuchtend, trotzdem hätte Barbaras und Daniels Dynamik besser beschrieben werden können, genauso wie die Gründe für Frances‘ Verhalten genauer beleuchtet werden können.

Die Spaceshuttle Kapitel waren kurzatmig und sehr spannend geschrieben, die „Erdenkapitel“ besonders kurz vor der jeweiligen Abreise wirken zusammenhanglos und nicht gut durchdacht. Lydia bleibt trotz guter Eigenschaften weiter unbegründet unsympathisch, Familienverzweigungen, die eigentlich zu Beginn handlungstreibend sind, werden an geeigneter Stelle nicht wieder aufgegriffen und bleiben daher oberflächlig-schwammig.
Die Beziehung zweier Hauptcharaktere hat leider nur auf den letzten paar Seiten ein bisschen Chemie zwischen beiden spüren lassen. Ansonsten waren alle Beschreibungen sehr platt und klischeehaft.

Der Schreibstil ingesamt ist sehr schön zu lesen und erinnert an frühere Werke der Autorin. Leider kann der Roman qualitativ jedoch nicht an „Carrie Soto is Back“ oder „Daisy Jones and the Six“ anknüpfen.

Das Cover ist wunderschön atmosphärisch und passend zu einer starken weiblichen Protagonistin und auch das Zitat auf dem Einband in glänzend Silber ist wirklich toll gelungen.

Insgesamt ein mittelmäßiger Roman, der zwar lesenswert und unterhaltsam ist, aber auch einige Schwachstellen aufweist