TJR konnte wieder überzeugen

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Vor einigen Jahren habe ich „Die 7 Männer der Evelyn Hugo“ von TJR gelesen – und war seitdem von der Autorin sehr angetan. Ihr neuestes Buch, „Atmosphere“, wurde schon vor erscheinen sehr beworben und gehyped, was mich total neugierig gemacht hat.


In „Atmosphere“ begleiten wir Joan Goodwin, eine der ersten Frauen, die an einer bemannten Weltraummission teilnehmen dürfen. Parallel zur Gegenwartshandlung erleben wir Rückblenden, die uns Joans Weg zur Astronautin zeigen – von der Bewerbung über die Ausbildung bis hin zu den engen Beziehungen, die sie zu ihren Kollegen aufbaut. Eingeleitet wird das Buch mit einer spannungsgeladenen Szene einer Mission im Jahr 1984, deren showdown mich total an das Buch gefesselt hat. Im Verlauf wird diese Szene immer wieder aufgegriffen – nach und nach erkennen wir immer mehr Hintergründe dazu. Für mich war dieser Aufbau sehr ungewohnt, aber keineswegs enttäuschend. Die Stilmittel passen zu dem, was ich von TJR kenne, auch wenn das Buch aufgrund der Thematik sehr außergewöhnlich ist. Die Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit ist geschickt aufgebaut und intensiviert die emotionale Wirkung deutlich. Obwohl mich das Thema an sich nicht so interessiert hat, kam absolut keine Langeweile auf und ich wollte immer wieder „noch schnell ein Kapitel“ lesen. Ich war zuerst skeptisch, ob 480 Seiten vielleicht zu viel für das Buch sein konnten – diese Angst konnte sich aber absolut nicht bestätigen – der Umfang ist absolut passend zur Handlung.

Neben der eigentlichen Thematik setzt TJR sich gewohnt kritisch mit sozialen Themen wie Sexismus auch einander – Themen die früher und heute gleichermaßen bedeutsam sind. Joan war für mich durch diese Einblicke ein lebensechter, authentischer Charakter und ich habe sie gerne begleitet. Ebenso verhielt es sich mit den anderen Figuren, in deren Schicksale wir interessante Einblicke bekommen haben.

Insgesamt konnte „Atmosphere“ mich also vollkommen überzeugen, was vor allem am geschickten Aufbau des Buches und an TJR“s gewohnt flüssigen Schreibstil liegt. Die Thematik war mir fremd, konnte mich aber trotzdem sehr gut unterhalten. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Fans der Autorin und diejenigen, die sich für Astronomie interessieren.