Ebenbürtig

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clematis Avatar

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Ebenbürtig, das sind die Elitestudenten und die Stipendiaten an der Auden Hill University ganz und gar nicht. Aus vornehmem Hause und mit wichtigen Kontakten ausgestattet, sehen die Reichen auf die Empfänger einer staatlichen Unterstützung tief herab. Als die mittellose Ivy in der Universität ankommt und erfährt, dass zwei Jahre zuvor eine Kollegin aus dem Ruth-Matthewson-Förderprogramm Selbstmord begangen hat, wird sie neugierig und stellt neben ihren Vorlesungen Nachforschungen an. Dabei kommt ihr der elitäre Reed stets in die Quere, womöglich birgt er selbst ein Geheimnis, das mit dem früheren Todesfall zu tun hat?

Detaillierte Beschreibungen lassen den Leser gleich zu Beginn Ivy und den Universitätscampus von Auden Hill kennenlernen. Dort wäre die junge Frau ohne Stipendium niemals gelandet und sie kann jetzt noch ihr Glück kaum fassen, an dieser bekannten und elitären Einrichtung studieren zu dürfen. Doch schnell erfährt Ivy von Delilah, welche hier unter geheimnisvollen Umständen ums Leben gekommen sein soll, aber niemand spricht offen über diesen Vorfall. Mysteriöse Gerüchte um einen Geheimbund stacheln Ivys Neugierde an und auch der fesche Reed mit seinen wunderschönen Augen geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Die Spannung im Text könnte etwas höher sein, dennoch sind die Geschehnisse interessant dargestellt, sodass man sich selbst bald mitten am Campus wähnt. Die einzelnen Figuren sind gut vorstellbar gezeichnet und auch das Hin und Her zwischen Ivy und Reed kommt authentisch beim Leser an, wobei hier sogar noch mehr Knistern einfließen hätte können. Insbesondere die Auflösung rund um das Thema Wahrheit und Moral passt dann wiederum gut als Abschluss und gefällt mir sehr. Ebenso ist der Wechsel aus Ivys Sicht hin zu Reeds Blickwinkel am Ende gut gelungen.

Fazit: ein unterhaltsamer Campus-Roman mit der Frage, ob Arm und Reich ebenbürtig sind und was man mit Geld alles „richten“ kann oder darf.