Marokko wird erlebbar - echt und ohne Filter. Eine herzerwärmende und mitreißende Reise.

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miss_atticos Avatar

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Mona Ameziane‘s Geschichte liest sich als würde man ihr zuhören. In den einzelnen Kapiteln werden viele verschiedene Dinge angesprochen, die auf den ersten Blick lose wirken könnten. Doch dem ist nicht so. Sie ergeben eine authentische, mitreißende und herzerwärmende Reise. Eine Reise zurück zu den Wurzeln und zu sich selbst und die auch noch sämtliche Gefühlsknöpfe beim Lesen auslöst. Ich wurde mehrere Male richtig schön durchgebeutelt. Unfassbare Wut und Ekel machen sich breit, wenn es um Nazis und Pöbler geht, unendliche Wärme ist spürbar, wenn es um ihre Familie geht. Besonders spannend finde ich ihre Beobachtungen und klugen Gedanken. Besonders berührt bin ich, wenn ich mich manchmal selbst in der ein oder anderen Zeile wiederfinde.

Sie macht Marokko erlebbar auch ohne Fotografien darin. Wir lernen Marokko auch von einer anderen Seite kennen - echt und ohne Filter. Amüsiert bin ich über die Taxifahrer, Holzperlenbezüge, das Feilschen um eine Teekanne und die Klingelpolitik. An der ein oder anderen Stelle habe ich Gänsehaut bekommen und die ein oder andere Träne verdrückt, um im nächsten Moment wieder zu lachen. Mehrere Male schließe ich das Buch, drehe es um und würde mir wünschen, auf der Rückseite würde sich ein Foto mit ihrem Vater befinden. Er begleitet sie immer wieder ein Stück im Buch. Eine harmonische Vater-Tochter-Beziehung umarmt die Leser*innen. Dieses Buch ist auch eine Art Liebeserklärung an die Familie und an beide Heimaten. Am Ende bleibt mir nur zu sagen, wie wunderbar „Auf Basidis Dach“ ist und es ab sofort zu meinen Jahreshighlights zählt. Lesen, lesen, lesen!