Sympathischer Journalismus
Ich war anfangs sehr, sehr angetan vom fröhlichen, aber auch treffenden Stil der Autorin, von ihren genauen Beobachtungen, ihrer heiteren Gelassenheit, ihrem Witz und auch der Ehrlichkeit. Mona Ameziane erzählt aus ihrem deutschen Leben und von ihren Aufenthalten in Marokko, beobachtet die Unterschiede zwischen den Welten und das verbindende: die Familie. Sie ist sehr ehrlich damit, sogar eher privilegiert zu sein, als erfolgreiche Moderatorin, der man "das Fremde" auf den ersten Blick wenig ansieht. Sie analysiert aber den Rassismus, den andere erfahren, ihr marokkanischer Vater zum Beispiel ebenso wie sie das Ärgernis der Ausschlüsse für Frauen in Marokko bezeichnet. Das Buch ist klug, sympathisch ... journalistisch.
Ich glaube an letztgenanntem liegt es, dass etwa ab der Hälfte dieses Buches ich eher gelangweilt war und nicht mehr nur fasziniert. Ich hatte das Prinzip verstanden, das immer wieder durchgespielt wurde, und es gibt keine rechte Spannung. Auch wenn wir von den Erzählern in Marokko erfahren ... so ist "Basidis Dach" nur ein bisschen erzählerisch. Und ehrlich gesagt: Auf einmal war es mir zu wenig Marokko, zu wenig jenseits dessen, das ich auf wenigen Reisen kennen lernen durfte. Etwas mehr literarischer Esprit und etwas weniger Reflexion hätten von meiner Seite den fünften Stern gebracht. Aber das ist Kritik, die nicht vergessen machen soll, wie sehr sich Amezianes Buch von manchen dem Klamauk zugetanen anderen Büchern zwischen "den Welten", die binationale Ehen schaffen zum Beispiel, unterscheidet. Bei Mona Ameziane geht es nicht um Klischees und Augenzwinkern, sondern eine ernst gemeinte Auseinandersetzung mit der eigenen doppelten Herkunft.
Ich glaube an letztgenanntem liegt es, dass etwa ab der Hälfte dieses Buches ich eher gelangweilt war und nicht mehr nur fasziniert. Ich hatte das Prinzip verstanden, das immer wieder durchgespielt wurde, und es gibt keine rechte Spannung. Auch wenn wir von den Erzählern in Marokko erfahren ... so ist "Basidis Dach" nur ein bisschen erzählerisch. Und ehrlich gesagt: Auf einmal war es mir zu wenig Marokko, zu wenig jenseits dessen, das ich auf wenigen Reisen kennen lernen durfte. Etwas mehr literarischer Esprit und etwas weniger Reflexion hätten von meiner Seite den fünften Stern gebracht. Aber das ist Kritik, die nicht vergessen machen soll, wie sehr sich Amezianes Buch von manchen dem Klamauk zugetanen anderen Büchern zwischen "den Welten", die binationale Ehen schaffen zum Beispiel, unterscheidet. Bei Mona Ameziane geht es nicht um Klischees und Augenzwinkern, sondern eine ernst gemeinte Auseinandersetzung mit der eigenen doppelten Herkunft.