Weiter Ausblick in Kulturen

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amara5 Avatar

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Die Journalistin und TV-Moderatorin Mona Ameziane ist in zwei Kulturen aufgewachsen – in Deutschland mit einer deutschen Mutter und einem marokkanischen Vater. Jedes Jahr fliegt die Familie auf Verwandtenbesuch nach Marokko, bestimmt schon 40 Mal war Ameziane dort. In ihrem Debütroman „Auf Basidis Dach“ fasst sie ihre Erinnerungen, Gedanken und Reflexionen über Marokko, das Leben zwischen zwei Kulturen, aber auch zu Herkunft, Migration, Identität und Rassismus zusammen. Humorvoll, sehr persönlich, klug und auch ernsthaft.

Zahlreiche zeitlich buntgewürfelte und szenische Anekdoten reihen sich an Erlebnisse und der Erörterung zu kulturellen Unterschieden und Vorurteilen – gespickt mit hilfreichen Informationen zum Land, Fragen an den Vater und vielen atmosphärischen Reiseberichten wie zur Medina in Fès. In dieser Stadt lebten auch ihre geliebten Großeltern Basidi und Alla – auf der geräumigen Dachterrasse hatte Ameziane immer einen herrlichen Ausblick auf die Menschen, ihrem Zuhause und ihren Gepflogenheiten, auf die Gassen und Dächer, wenn sie ihre Gedanken schweifen ließ und dem Muezzin lauschte. Diese feinfühlige Horizonterweiterung und erneute, abenteuerhafte Spurensuche zusammen mit ihrem Vater in Marokko verwebt die Autorin verspielt und gekonnt mit vielen Rückblicken, Erinnerungen und Gedanken – mit Humor und Ernsthaftigkeit nimmt sie den Leser mit allen Sinnen warmherzig und offen mit nach Marokko.

In kurzen Kapiteln schafft Mona Ameziane einen unterhaltsamen und neugierigen Rundumblick auf Marokko, aber auch auf ihr Heranwachsen zwischen zwei Kulturen, das sie als Geschenk betrachtet. Ein Glossar sowie verschiedene Quellenangaben am Ende runden den Roman zwischen Autobiografie, Hommage an die Familie und Reisebericht ab. Authentisch, reflektiert und lesenswert!