zweiheimisch

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reimon Avatar

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Mona Ameziane fühlt sich in zwei Welten heimisch. Sie lebt in Deutschland mit deutscher Mutter und marokkanischem Vater und verbringt viele Urlaube in Marokko, auch bei der Familie. Sie nimmt uns mit auf eine Reise mit ihrem Vater und gibt uns Einblicke abseits jeder touristischen Erfahrungsmöglichkeit. „Basidi“ ist übrigens das marokkanische Wort für Großvater.
Als Journalistin gelingt ihr immer wieder ein objektiver Blick auf beide Gesellschaften, als „Zweiheimische“ erzählt sie sehr anschaulich von ihrer Gefühlswelt, vor allem bei Aufenthalten in Marokko. Sehr beeindruckt hat mich, wie sie ihr Gefühlschaos nach den Anschlägen und Übergriffen 2015 in Frankreich, Belgien und Deutschland beschreibt.
Die Reflexionen über den derzeit in Deutschland und Österreich durchgeführten konfessionellen Religionsunterricht, der so viele junge Menschen ausschließt, zeigen aus der Sicht der Betroffenen, wie wertvoll ein gemeinsamer Ethik- und Religionenunterricht für alle wäre.
Das Buch ist kein Roman, liest sich aber sehr spannend und oft auch vergnüglich – ohne kitschige Verklärung, aber mit ganzem Genuss am orientalischen Leben.
Besonderes Lob gebührt dem Verlag für das wunderschöne Cover.