Ganz spannend

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davidlh Avatar

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Das Buch beeindruckt auf den erstenBlick durch seine farbenfrohen und detailreichen Illustrationen, die jeweils auf einer ersten Doppelseite eine Szene aus einer von insgesamt 14 Geschichten lebendig darstellen. Jede dieser Geschichten widmet sich einer vergangenen Kultur und bringt deren Besonderheiten anschaulich zur Geltung. Ein kurzer, einleitender Text führt in das Thema ein und wird ergänzt durch präzise Angaben zu Zeit und Ort des Geschehens. Außerdem werden ausgewählte Details aus den Bildern erläutert, sodass junge Leser*innen tiefer in die dargestellten Welten eintauchen können.

Auf der darauf folgenden Doppelseite stehen die archäologischen Funde im Mittelpunkt, die den wissenschaftlichen Zugang zu diesen historischen Kulturen ermöglicht haben. Die Autorin gelingt es hier sehr gut, die Bedeutung dieser Entdeckungen nachvollziehbar zu erklären und zu zeigen, wie mühsam und faszinierend die Arbeit der Archäologie sein kann.

Inhaltlich überzeugt das Buch durch eine überraschende Themenvielfalt. Besonders spannend ist, dass moderne Fragen wie Gleichberechtigung und Nachhaltigkeit im historischen Kontext behandelt werden. So wird deutlich, dass diese gesellschaftlichen Themen nicht nur heute relevant sind, sondern auch in der Vergangenheit – wenn auch auf andere Weise – eine Rolle spielten. Auch kritische Aspekte wie Rassismus in der Wissenschaft werden nicht ausgespart, sondern kindgerecht angesprochen und regen zum Nachdenken an – sowohl bei jungen als auch bei erwachsenen Leser*innen.

Ein besonderes Highlight ist das Glossar am Ende des Buches. Es beschränkt sich nicht nur auf Erklärungen von Fachbegriffen, sondern umfasst auch zentrale Begriffe, die weit über den Inhalt des Buches hinausgehen und wichtige Impulse für das tägliche Leben und Miteinander geben.

Die Autorin hat ein klug durchdachtes und visuell ansprechendes Sachbuch geschaffen, das die natürliche Neugier von Kindern nutzt, um sie für das spannende Feld der Archäologie zu begeistern. Gleichzeitig sensibilisiert es für zentrale gesellschaftliche Fragen. Ein Satz aus der Einleitung hat mich besonders berührt und bleibt im Gedächtnis: „Wie sehen die Spuren aus, die du zukünftigen Archäologinnen und Archäologen hinterlassen willst?“ – eine eindringliche Einladung zum bewussten Leben und Gestalten der eigenen Geschichte.