Geschichte neu erzählt?
Das großformatige Kindersachbuch „Auf den Spuren unserer Vorfahren“ lädt zu einer Reise durch vierzehn alte Kulturen von der Frühzeit bis zur Spätantike ein. Besonders die visuelle Gestaltung hat uns sehr gut gefallen. Die farbenfrohen, detailreichen Illustrationen von Kimberlie Clinthorne-Wong schaffen es, die verschiedenen Lebenswelten lebendig und abwechslungsreich darzustellen. Die Aufmachung des Buches ist zudem hochwertig, das Layout übersichtlich und nicht zu überladen.
Jede Kultur wird auf zwei Doppelseiten vorgestellt. Die erste Doppelseite vermittelt einen Überblick über das Leben und die Besonderheiten der jeweiligen Gesellschaft, die zweite präsentiert archäologische Fundstücke, die das zuvor Erzählte greifbar machen sollen. So soll gezeigt werden, dass im alten China auch Frauen kämpften, schwarze Pharaonen das alte Ägypten regierten oder Frauen (indirekt) bei den antiken Olympischen Spielen gewannen.
Dabei verfolgt das Buch das Ziel, neue Perspektiven auf die Geschichte zu eröffnen. Es stellt Kulturen vor, die in klassischen Geschichtsbüchern oft vernachlässigt werden, thematisiert Geschlechtergerechtigkeit, nachhaltige Lebensweisen (wobei das in einer nicht-technischen Welt wahrscheinlich auch nicht anders zu erwarten ist) und kulturelle Vielfalt. Das Buch möchte einladen, unsere bisherigen Vorstellungen über die Vergangenheit zu hinterfragen.
So lobenswert dieser Ansatz auch ist, inhaltlich bleibt das Buch hinter den Erwartungen zurück. Besonders beim Vorlesen fallen schnell die vielen Wiederholungen auf. Häufig werden dieselben Informationen mehrfach aufgegriffen, ohne sie vertiefend auszuführen. Auch die Auswahl und die Erklärungen der archäologischen Funde wirken nicht immer überzeugend. Teilweise fällt es mir auch schwer, einen echten Zusammenhang zwischen der getroffenen Aussage und den gezeigten Fundstücken herzustellen. Zumindest ist mir nicht klar, warum Harpunen und Kleidung die Gleichberechtigung bei den Inuits beweisen sollten.
Das Buch ist an sich für Kinder ab 7 Jahren gedacht. Doch für Leseanfänger eignet es sich schon wegen der kleinen Schriftgröße nicht, aber auch einige Fremdwörter wie „rasterförmig“, „Shang-Dynastie“, „Ingenieurskunst“ oder Eigennamen wie „Cahokia“, „Chunkey“, „Ibrahim Ibn Yaqub At-Tartûschi“, „Haithabu“ erschweren das eigenständige Lesen. Das Glossar am Ende erklärt einige Begriffe wie „Schmelztiegel“, „heidnisch“, „soziales Geschlecht (Gender)“ oder „Zitadelle“ knapp, aber recht verständlich.
Insgesamt ist „Auf den Spuren unserer Vorfahren“ ein visuell beeindruckendes und thematisch ambitioniertes Kindersachbuch, das wichtige Impulse setzt und zum gemeinsamen Lesen und Entdecken in der Familie einlädt. Inhaltlich bleiben die Erklärungen jedoch stellenweise zu oberflächlich, und einige der Fundstücke wirken willkürlich ausgewählt. Wer sich fundiertere Zusammenhänge oder wirklich neue Erkenntnisse erhofft, könnte hier etwas enttäuscht sein.
Trotz dieser Schwächen ist das Buch ein schöner Einstieg in die Archäologie und zeigt Kindern, dass Geschichte bunt, vielfältig und alles andere als langweilig ist.
Jede Kultur wird auf zwei Doppelseiten vorgestellt. Die erste Doppelseite vermittelt einen Überblick über das Leben und die Besonderheiten der jeweiligen Gesellschaft, die zweite präsentiert archäologische Fundstücke, die das zuvor Erzählte greifbar machen sollen. So soll gezeigt werden, dass im alten China auch Frauen kämpften, schwarze Pharaonen das alte Ägypten regierten oder Frauen (indirekt) bei den antiken Olympischen Spielen gewannen.
Dabei verfolgt das Buch das Ziel, neue Perspektiven auf die Geschichte zu eröffnen. Es stellt Kulturen vor, die in klassischen Geschichtsbüchern oft vernachlässigt werden, thematisiert Geschlechtergerechtigkeit, nachhaltige Lebensweisen (wobei das in einer nicht-technischen Welt wahrscheinlich auch nicht anders zu erwarten ist) und kulturelle Vielfalt. Das Buch möchte einladen, unsere bisherigen Vorstellungen über die Vergangenheit zu hinterfragen.
So lobenswert dieser Ansatz auch ist, inhaltlich bleibt das Buch hinter den Erwartungen zurück. Besonders beim Vorlesen fallen schnell die vielen Wiederholungen auf. Häufig werden dieselben Informationen mehrfach aufgegriffen, ohne sie vertiefend auszuführen. Auch die Auswahl und die Erklärungen der archäologischen Funde wirken nicht immer überzeugend. Teilweise fällt es mir auch schwer, einen echten Zusammenhang zwischen der getroffenen Aussage und den gezeigten Fundstücken herzustellen. Zumindest ist mir nicht klar, warum Harpunen und Kleidung die Gleichberechtigung bei den Inuits beweisen sollten.
Das Buch ist an sich für Kinder ab 7 Jahren gedacht. Doch für Leseanfänger eignet es sich schon wegen der kleinen Schriftgröße nicht, aber auch einige Fremdwörter wie „rasterförmig“, „Shang-Dynastie“, „Ingenieurskunst“ oder Eigennamen wie „Cahokia“, „Chunkey“, „Ibrahim Ibn Yaqub At-Tartûschi“, „Haithabu“ erschweren das eigenständige Lesen. Das Glossar am Ende erklärt einige Begriffe wie „Schmelztiegel“, „heidnisch“, „soziales Geschlecht (Gender)“ oder „Zitadelle“ knapp, aber recht verständlich.
Insgesamt ist „Auf den Spuren unserer Vorfahren“ ein visuell beeindruckendes und thematisch ambitioniertes Kindersachbuch, das wichtige Impulse setzt und zum gemeinsamen Lesen und Entdecken in der Familie einlädt. Inhaltlich bleiben die Erklärungen jedoch stellenweise zu oberflächlich, und einige der Fundstücke wirken willkürlich ausgewählt. Wer sich fundiertere Zusammenhänge oder wirklich neue Erkenntnisse erhofft, könnte hier etwas enttäuscht sein.
Trotz dieser Schwächen ist das Buch ein schöner Einstieg in die Archäologie und zeigt Kindern, dass Geschichte bunt, vielfältig und alles andere als langweilig ist.