Gelungener Auftakt

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iloveny Avatar

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Im Jahr 2017 beginnen drei junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, mitten im ersten Weltkrieg ihre Ausbildung zur Hebamme in Berlin Neukölln. Edith, die aus reichem Haus stammt und deren Eltern nicht billigen was sie tut. Seit sie im Kaufhaus ihres Vaters zufällig bei einer Geburt dabei war, ist sie fasziniert davon Hebamme zu werden und Kindern auf die Welt zu helfen. Margot stammt aus ärmlichen Verhältnissen, der Vater ist im Krieg gefallen und ihre Mutter versucht verzweifelt, sie und ihre Kinder über Wasser zu halten. Für Margot ist die Ausbildung wie ein Geschenk, da sie ihr ein bessere Zukunft bescheren kann. Zuletzt Luise, die behütet bei ihrer Großmutter, ebenfalls eine Hebamme, in Ostpreußen aufgewachsen ist. Gemeinsam mit ihrer Großmutter hat sie in der Heimst bereits viele Kinder auf die Welt geholt, nichtsdestotrotz ist ihrer Großmutter eine fundierte Ausbildung sehr wichtig.
Der Schreibstil, die Figuren und die Geschichte haben mich sofort angesprochen. Auch viele „Nebencharakter“ sind gut beschrieben und wachsen einem ans Herz (Frieda, Günter, Prof). Der Beruf der Hebamme, die medizinische Versorgung in solch schwierigen Zeiten werden anschaulich erzählt, ohne aufgesetzt oder gar schnulzig zu wirken. Das ein oder andere Mal hat mich die Situation - seien es die medizinischen Zustände als auch das Leben zu dieser Zeit - sehr nachdenklich gemacht und sehr berührt. Hier wird nichts geschönt und gerade das macht die Geschichte so authentisch.
Besonders gut gefallen hat mir die Freundschaft der drei jungen Frauen und die Liebe zu ihrem Beruf.
Ich bin schon jetzt auf die nächsten beiden Bücher und neue Geschichten um Luise, Margot und Edith gespannt.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!