Hoffnung und Elend im ersten Weltkrieg

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isbel Avatar

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Die Geschichte startet schon sehr eindrücklich. Die Lebensbedingungen waren katastrophal. Hunger, Krankheit und das Leben in schimmeligen feuchten Kellerwohnungen mischen sich mit der täglichen Angst, dass einer der Lieben an der Front fällt. Ein Leben, welches von den drei Protagonisten nur Margot aus nächster Nähe kennt. Luise und Edith hingegen sind in besseren Verhältnissen aufgewachsen und dementsprechend ist auch ihre erste Reaktion auf das Elend. Doch trotz dem Elend spürt man auch in jedem Kapitel Hoffnung.

Ich fand die Handlung sehr eindrücklich. Die Probleme der Menschen wurden sehr deutlich. Die einzelnen Kapitel beinhalten verschiedene Geburten und die Probleme, die die Familien haben. Allerdings fehlte mir etwas. Ich fand die einzelnen Schicksale der Gebärenden zu abgehackt. Ich habe insgesamt keine Tiefe empfunden. Mir fehlte eine stärkere Verbindung zwischen den einzelnen Familien/Frauen und den drei Protagonisten. Da war ein roter Faden, aber er verband das Leben von den Müttern nur sehr lose mit dem Leben der drei angehenden Hebammen. So im Nachhinein habe ich nicht das Gefühl, dass diese einen großen Einfluss auf die Entwicklung von Edith, Margot und Luise hatten. Sie wirkten austauschbar. Vor allem weil alle in der Stadt mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatte. Kaum Essen, furchtbare Wohnsituationen, Geldprobleme, Krankheiten und das klammern an ein klein bisschen Hoffnung.

Zu den Edith, Margot und Luise konnte ich auch keine starke emotionale Bindung eingehen. Ich blieb so distanziert zu ihnen. Auch hatte ich irgendwie erwartet, mehr von der Hebammenausbildung und den Geburten zu erfahren. Aber da wurde gar nicht so groß drauf eingegangen.

Alles in allem hat der erste Band der Saga einen sehr eindrücklichen Einblich in das Leben während der letzten Kriegsjahre des ersten Weltkrieges gegeben und anschaulich die Probleme der Menschen gezeigt. Allerdings konnte ich mich nicht auf die drei Protagonisten einlassen. Diese Reihe werde ich wohl nicht weiterlesen, weil sie einfach meinen Lesegeschmack nicht trifft.