Starke Frauen ziehen durch
Mir ist als erstes das Titelbild mit den 4 Schwimmerinnen in Warte-/Startposition aufgefallen. Von Lena Johannson kenne ich bereits die Elbchaussee-Reihe, die Jungfernstieg-Reihe und die Nord-Ostsee-Kanal-Reihe - die historischen Romane konnten mich alle begeistern. Dass es in diesem neuen Buch „Aufgeben können die anderen“ um eine Schwimmerin geht, eine Frau, die für andere Frauen etwas erreichen will und nicht aufgibt, als sie beim ersten Schwimmversuch untergeht, reizt mich, weiterzulesen. In meiner Kindheit war ich jahrelang im Schwimmverein, habe vor der Pandemie wieder aktiv mit dem Schwimmen begonnen und kann es nachvollziehen, wie sich Alice beim Lernen fühlt. Kraulen war mein Ziel für letzten Sommer, inzwischen klappt es recht gut und es wird stetig weiter trainiert. Ich finde es toll, wenn Frauen zu damaliger (und auch heutiger Zeit) nicht von Eltern oder Ehegatten abhängig sein, sondern selbst entscheiden wollten, wie und was sie tun. Die guten Leistungen am Mädchengymnasium (auch so ein Spruch, man muss dankbar sein, dass man dorthin gehen darf, was heute selbstverständlich ist) haben sicher einiges dafür getan, dass Alice weiß, was sie kann, wenn sie will. Mir gefällt auch Joseph, der ebenfalls nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten, sondern in die Welt reisen, Fußballer werden will. Ich könnte mir vorstellen, dass die beiden - als Freunde - ein gutes Gespann abgeben werden. Sie müssen kein Paar werden, als als Sportfreunde können sie sich gegenseitig unterstützen. Ein gemeines Ende der Leseprobe - ich denke nicht, dass Alice nochmal untergeht, ich denke, sie schwimmt Joseph in kürzester Zeit davon. Mir hat die Leseprobe sehr gut gefallen, diese bekommt von mir 5 Sterne, das Buch möchte ich gerne komplett lesen. Mich interessiert die Geschichte der weiblichen Athleten, die Hintergründe der Olympischen Spiele, wer wann was durfte und wenn nicht, warum nicht und wer überhaupt darüber bestimmen wollte, ob Frauen teilnehmen dürfen oder ob sie das „nicht können“.