Der Traum von Olympia

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shilo Avatar

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Die Geschichte von Alice Milliat hat mich sehr berührt. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit, für den Frauensport zu kämpfen, verdienen großen Respekt.
Schon zu Beginn spürt man, wie gut Lena Johannson die Atmosphäre im Paris des Jahres 1918 einfängt. Alice liebt das Schwimmen, aber ihr Kampf geht weit über das Wasser hinaus. Sie muss gegen Vorurteile und die Einschränkungen der Gesellschaft ankämpfen. Besonders beeindruckt hat mich ihr großes Ziel: die olympische Distanz von 100 Metern gleich hundert Mal am Stück zu schwimmen. Unglaublich, wie ehrgeizig und willensstark sie war! Gleichzeitig merkt man, wie wenig Frauen damals zugestanden wurde – 1912 durften sie zum ersten Mal bei den Olympischen Spielen antreten, jedoch nur auf einer kurzen Strecke von 100 Metern.
Mir hat gefallen, dass man nicht nur Alice kennenlernt, sondern auch die Menschen um sie herum. Es geht um den Frauensportverband, die Unterstützung von anderen Frauen und ihren Traum, dass alle Disziplinen für Frauen geöffnet werden. Die historischen Bezüge wirken stimmig und fügen sich natürlich in die Handlung ein.
An einigen Stellen hätte ich mir etwas mehr Dynamik gewünscht, aber insgesamt hat mich das Buch überzeugt. Es erzählt eine wichtige Geschichte, die zeigt, wie viel Kraft und Leidenschaft nötig waren, um etwas zu verändern.
Am Ende habe ich das Buch mit großem Respekt für Alice Milliat aus der Hand gelegt. Vier Sterne von mir – für ein eindrucksvolles Thema, eine glaubwürdige Hauptfigur und für eine Geschichte, die nachwirkt.