Mutige Kämpferin für die Förderung des Frauensports
„Aufgeben können die anderen“ heißt dieser historische Roman, in dem die Vorkämpferin für die Beteiligung von Frauen bei den Olympischen Spielen der Neuzeit - Alice Milliard - im Zentrum steht. Das Buch lässt sich gut lesen, da die Mischung aus historisch belegten Stationen dieses ambitionierten Kampfes um die Wahrnehmung und Wertschätzung der sportlichen Leistungsfähigkeit von Frauen und frei erfundenen persönlichen Kämpfen dieser bemerkenswerten Frau sehr ausgewogen ist. Für meine Verhältnisse ist das emotionale Schwanken zwischen Zulassen und Ablehnen der möglichen Beziehung zu ihrem Mitstreiter Jean-Luc ein wenig übertrieben dargestellt. Es wird zwar genutzt, um die Spannung zu halten, verliert aber aufgrund des immer wieder gleichen Schemas an Überzeugungskraft. Sehr gelungen und aufschlussreich ist dagegen die Darstellung der lange ablehnenden, skeptischen und bisweilen sehr hämischen Haltung der Gesellschaft gegenüber sportbegeisterten Frauen, die sich immer wieder aus heutiger Sicht lächerlichen Argumenten gegen den Frauensport ausgesetzt fanden.