Ein außergewöhnlicher Fantasyansatz, aber nicht ganz meins

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desideria1980 Avatar

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Mich hat schon der Titel sofort neugierig gemacht – Aufstand der Fabelwesen klingt nach einem epischen Fantasy-Abenteuer, und stilistisch ist der Einstieg wirklich beeindruckend gelungen. Die Leseprobe liest sich wie ein historisches Reisetagebuch, bildreich und sehr atmosphärisch. Ich hatte das Gefühl, alten Aufzeichnungen zu folgen – mit Skizzen, Erinnerungen und Beschreibungen, die eine magische, glaubhafte Welt erschaffen.

Der Ich-Erzähler ist faszinierend: wie ein Forscher zwischen Wissenschaft und Staunen, mit einem tiefen Respekt für die Fabelwesen. Besonders spannend finde ich, wie reale geschichtliche Ereignisse wie Kolonialismus oder Hexenverfolgung in das fantastische Geschehen eingewoben werden. Das gibt dem Ganzen Tiefe und Relevanz, ohne belehrend zu wirken.

Die Sprache ist anspruchsvoll, aber angenehm lesbar – eine seltene Mischung. Trotzdem hat mich die Leseprobe emotional nicht ganz so stark abgeholt, wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte. Das liegt aber vermutlich eher daran, dass ich sonst weniger in dieser Art von Erzählstruktur lese. Inhaltlich ist es stark, stilistisch sehr gelungen – aber für mich persönlich keine absolute 5‑Sterne-Lektüre.

Auch wenn es sich um den dritten Band handelt, kann man gut einsteigen – das Buch steht sehr gut für sich. Ich bin gespannt, wie sich die Beziehung zwischen Mensch und Magie weiterentwickelt – und was Konstantin O. Boldt auf seiner letzten Reise noch entdeckt.