Peter Huths Aufsteiger beginnt wie ein klassischer Karriereroman, entpuppt sich aber als vielschichtige Reflexion über Macht, Wandel und gesellschaftliche Debatten in der modernen Medienwelt. Im Zentrum steht Felix Licht, der sich übergangen fühlt, als nicht er, sondern Zoe Rauch – einst seine Praktikantin – zur Chefredakteurin ernannt wird. Huth dreht vertraute Perspektiven um, zeigt die Verletzlichkeit von Machtpositionen und verwebt Themen wie Diskriminierung, Klimaproteste, Genderfragen und digitale Meinungsbildung. Manche Motive wirken inzwischen etwas datiert, doch die Sprache überzeugt; die Figuren sind nahbar, vielschichtig und lebendig gezeichnet. Ein kluger, spannender Roman, der zum Nachdenken, Reflektieren und Hinterfragen eigener Meinungen anregt. Alles in allem wirklich lesenswert.