Großartig!
Der erste Roman von Peter Huth hatte mir schon gut gefallen, sodass ich gespannt auf sein neues Werk war – und diesmal wurde ich tatsächlich noch mehr überzeugt.
Im Mittelpunkt steht Felix Licht, engagierter Journalist, der nach Jahren loyaler Arbeit beim einflussreichen Magazin endlich auf die erhoffte Beförderung zum Chefredakteur setzt – und bitter enttäuscht wird. Statt seiner bekommt überraschend die junge, selbstbewusste Zoe Rauch den Posten. Dunkelhäutig, klug, medienerfahren und bestens vernetzt verkörpert sie genau das, wofür das Magazin nun stehen möchte: Wandel, Diversität und Zukunft. Was sich daraus entwickelt, ist ein dichtes, vielschichtiges Drama über Machtkämpfe, Ideale und persönliche Krisen in einer Gesellschaft im Umbruch. Felix verliert beruflich den Boden unter den Füßen, seine Ehe gerät ins Wanken, sein Selbstwert schwindet, und alte Weggefährten zeigen plötzlich ein anderes Gesicht. Gleichzeitig muss auch Zoe ihren Platz in einer oft feindseligen Umgebung behaupten – einer Welt, in der sie nicht nur mit Argumenten, sondern auch mit unausgesprochenen Vorurteilen kämpfen muss.
Der Roman funktioniert auf mehreren Ebenen: Er ist aktuell, unterhaltsam und gesellschaftlich relevant. Huth gelingt es, Themen wie Diskriminierung, Identität, Geschlechterrollen, Social Media, postpandemische Arbeitswelten und politischen Aktivismus – etwa in Form der Klimabewegung – zu einem stimmigen Gesamtbild zu verweben, ohne belehrend zu wirken. Statt einfache Antworten zu geben, lässt er verschiedene Positionen aufeinanderprallen: alt gegen jung, privilegiert gegen benachteiligt, bewahren gegen verändern. Besonders reizvoll ist, dass die Figuren sich nicht auf Klischees reduzieren lassen. Sowohl Felix als auch Zoe gewinnen im Verlauf der Handlung an Tiefe und Widersprüchlichkeit. Wo Felix zunächst als gekränkter Mann erscheint, der mit den Veränderungen der Zeit hadert, zeigt sich nach und nach auch eine verletzliche, nachdenkliche Seite. Zoe wirkt anfangs beinahe unantastbar, kämpft aber selbst mit hohen Erwartungen, Einsamkeit und moralischen Fragen. Auch die Nebenfiguren – vom zynischen Blogger über den mächtigen Verleger bis zur klugen Tochter – sind zwar typisiert, fügen sich aber treffend in diese satirische Gesellschaftsstudie ein. Sympathisch ist kaum jemand, doch das ist auch gar nicht nötig, um mit Interesse weiterzulesen. Ich fühlte mich beim Lesen immer wieder ertappt, erkannt, aber auch irritiert und überrascht – und musste an manchen Stellen schmunzeln oder sogar laut lachen.
Peter Huths Schreibstil ist prägnant und gut zugänglich, die Sprache klar und geradlinig. Die Dialoge sind lebendig, oft ironisch zugespitzt, teils bewusst überspitzt. Besonders gelungen finde ich den Aufbau der Handlung: Sie entfaltet sich mit konstantem Spannungsbogen, bleibt nachvollziehbar und mitreißend. Einige Wendungen deuten sich früh an – auch durch den Prolog –, doch das schmälert den Lesefluss nicht. Im Gegenteil: Ich blieb emotional beteiligt, weil die Konflikte so gegenwärtig und nachvollziehbar wirken.
Mein Fazit
Ein kluger, unterhaltsamer Roman, der gesellschaftlich relevante Fragen in eine fesselnde Geschichte einbettet. Mit scharfem Blick für Figuren und Dynamiken, feinem Gespür für Sprache und einem guten Sinn für Zeitgeist gelingt Peter Huth eine zeitnahe, treffende Gesellschaftskritik. Das Buch regt zum Nachdenken und Diskutieren an – und bleibt auch nach dem Lesen noch nachhallend im Kopf. Für alle, die literarische Spannung mit inhaltlicher Tiefe schätzen, ist dieses Buch eine lohnende Wahl. Eine klare Empfehlung.
Im Mittelpunkt steht Felix Licht, engagierter Journalist, der nach Jahren loyaler Arbeit beim einflussreichen Magazin endlich auf die erhoffte Beförderung zum Chefredakteur setzt – und bitter enttäuscht wird. Statt seiner bekommt überraschend die junge, selbstbewusste Zoe Rauch den Posten. Dunkelhäutig, klug, medienerfahren und bestens vernetzt verkörpert sie genau das, wofür das Magazin nun stehen möchte: Wandel, Diversität und Zukunft. Was sich daraus entwickelt, ist ein dichtes, vielschichtiges Drama über Machtkämpfe, Ideale und persönliche Krisen in einer Gesellschaft im Umbruch. Felix verliert beruflich den Boden unter den Füßen, seine Ehe gerät ins Wanken, sein Selbstwert schwindet, und alte Weggefährten zeigen plötzlich ein anderes Gesicht. Gleichzeitig muss auch Zoe ihren Platz in einer oft feindseligen Umgebung behaupten – einer Welt, in der sie nicht nur mit Argumenten, sondern auch mit unausgesprochenen Vorurteilen kämpfen muss.
Der Roman funktioniert auf mehreren Ebenen: Er ist aktuell, unterhaltsam und gesellschaftlich relevant. Huth gelingt es, Themen wie Diskriminierung, Identität, Geschlechterrollen, Social Media, postpandemische Arbeitswelten und politischen Aktivismus – etwa in Form der Klimabewegung – zu einem stimmigen Gesamtbild zu verweben, ohne belehrend zu wirken. Statt einfache Antworten zu geben, lässt er verschiedene Positionen aufeinanderprallen: alt gegen jung, privilegiert gegen benachteiligt, bewahren gegen verändern. Besonders reizvoll ist, dass die Figuren sich nicht auf Klischees reduzieren lassen. Sowohl Felix als auch Zoe gewinnen im Verlauf der Handlung an Tiefe und Widersprüchlichkeit. Wo Felix zunächst als gekränkter Mann erscheint, der mit den Veränderungen der Zeit hadert, zeigt sich nach und nach auch eine verletzliche, nachdenkliche Seite. Zoe wirkt anfangs beinahe unantastbar, kämpft aber selbst mit hohen Erwartungen, Einsamkeit und moralischen Fragen. Auch die Nebenfiguren – vom zynischen Blogger über den mächtigen Verleger bis zur klugen Tochter – sind zwar typisiert, fügen sich aber treffend in diese satirische Gesellschaftsstudie ein. Sympathisch ist kaum jemand, doch das ist auch gar nicht nötig, um mit Interesse weiterzulesen. Ich fühlte mich beim Lesen immer wieder ertappt, erkannt, aber auch irritiert und überrascht – und musste an manchen Stellen schmunzeln oder sogar laut lachen.
Peter Huths Schreibstil ist prägnant und gut zugänglich, die Sprache klar und geradlinig. Die Dialoge sind lebendig, oft ironisch zugespitzt, teils bewusst überspitzt. Besonders gelungen finde ich den Aufbau der Handlung: Sie entfaltet sich mit konstantem Spannungsbogen, bleibt nachvollziehbar und mitreißend. Einige Wendungen deuten sich früh an – auch durch den Prolog –, doch das schmälert den Lesefluss nicht. Im Gegenteil: Ich blieb emotional beteiligt, weil die Konflikte so gegenwärtig und nachvollziehbar wirken.
Mein Fazit
Ein kluger, unterhaltsamer Roman, der gesellschaftlich relevante Fragen in eine fesselnde Geschichte einbettet. Mit scharfem Blick für Figuren und Dynamiken, feinem Gespür für Sprache und einem guten Sinn für Zeitgeist gelingt Peter Huth eine zeitnahe, treffende Gesellschaftskritik. Das Buch regt zum Nachdenken und Diskutieren an – und bleibt auch nach dem Lesen noch nachhallend im Kopf. Für alle, die literarische Spannung mit inhaltlicher Tiefe schätzen, ist dieses Buch eine lohnende Wahl. Eine klare Empfehlung.