Im Schatten des Erfolgs!

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frangipani Avatar

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Das Cover wirkte auf mich erst auf den zweiten Blick - aber genau das passt zu dem nüchternen, fast schon entlarvenden Blick, den das Buch auf Macht, Medien und Menschen wirft.

Peter Huth erzählt eine Geschichte, die gleichzeitig bitter und brillant ist. Felix Licht steht stellvertretend für viele, die alles einer Karriere unterordnen – und am Ende doch zusehen müssen, wie die Welt ohne sie weitermacht. Besonders spannend fand ich die Figurenkonstellation: Felix, der Getriebene von gestern, und Zoe, die junge, moderne Gegenspielerin. Dazwischen entfaltet sich ein Netz aus gekränkten Egos, Fake News und Lebenslügen, das sehr nah an unserer Realität ist.

Der Schreibstil ist präzise, bissig und oft ironisch – manchmal musste ich schmunzeln, obwohl die Themen eigentlich ernst sind. Gerade diese Mischung macht das Buch lesenswert: Es hält uns einen Spiegel vor, ohne belehrend zu wirken.

Für mich gab es kleine Längen, und manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Figuren schon sehr überspitzt angelegt sind. Trotzdem hat mich das Buch zum Nachdenken gebracht – über Macht, Selbsttäuschung und die Frage, was wir im Leben wirklich erreichen wollen.

Insgesamt gebe ich 4 von 5 Sternen und kann das Buch allen empfehlen, die hintergründige und intelligente Gegenwartsliteratur mögen.