Macht, Medien und das Scheitern im System

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padfoot Avatar

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Weit mehr als ein Karriereroman – ein scharfsinniges Porträt einer Branche im Umbruch und zugleich ein Sittengemälde unserer Zeit. Im Zentrum steht Felix Licht, ein Journalist, der alles für den beruflichen Aufstieg geopfert hat: Familie, Freundschaften, Lebenszeit. Doch als ihm die Krönung seiner Laufbahn – der Chefredakteursposten eines Leitmediums – verwehrt wird und stattdessen Zoe Rauch, jung, woke und gesellschaftlich sensibel, den Job erhält, beginnt sein Leben zu zerbröckeln.
• Huth erzählt mit bitterer Ironie und kluger Beobachtungsgabe.
• Die Figuren sind vielschichtig, glaubwürdig und emotional greifbar – besonders Felix und Zoe, die sich in einem Spannungsfeld aus Vergangenheit, Macht und Ideologie begegnen.
• Der Roman verwebt aktuelle Themen wie Fake News, Klimaproteste, Feminismus und Identitätspolitik – ohne platt zu moralisieren4.
• Die Medienwelt wird als Bühne dargestellt, auf der jede Entscheidung politisch aufgeladen ist – ein Ort, an dem moralische Korrektheit und digitale Sichtbarkeit mehr zählen als Leistung.
• Huths Insiderwissen als ehemaliger Chefredakteur und Springer-Sprecher verleiht dem Roman Authentizität und Tiefe.
• Die Handlung spielt in einem Milieu, das stark an die Berliner Medienszene erinnert – inklusive subtiler Anspielungen auf reale Persönlichkeiten und Institutionen.
Fazit:
„Aufsteiger“ ist ein intelligenter, sprachlich brillanter Roman über das Scheitern im System, über gekränkte Eitelkeiten und den Wandel gesellschaftlicher Werte. Wer Bücher von Juli Zeh schätzt, wird hier fündig. Huth gelingt ein literarischer Spagat zwischen persönlichem Drama und gesellschaftlicher Analyse – mit einem Hauch von Satire und viel erzählerischer Klarheit.