Liebe aus der Gruft

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
rabentochter Avatar

Von

Elena, eine Adelige aus gutem Hause, trifft auf Gottfried, einen reichen Emporkömmling. Bereits die ersten beiden Sätze („Er ist tot. Gottfried ist tot.“) kündigen das unglückliche Ende der Liebe an.

Erzählt wird aus den Perspektiven Elenas und Gottfrieds, immer im Wechsel. Beide berichten jeweils aus der Ich-Perspektive von ihren jeweiligen Gefühlen und Gedanken. Ihre jeweiligen Viten bekommt der Leser auch auf diese Weise mitgeliefert.

Der Erzählstil ist eher ungewöhnlich, da sich sehr subjektive Empfindungen mit objektiveren Eindrücken und Erzählungen aus der Vergangenheit der beiden vermischen. Dadurch ergibt sich nicht nur eine Mischung aus innerem Monolog, der teilweise fast schon Ansätze eines Bewusstseinstroms besitzt, und einer schlichten Ich-Erzählung. Dem Leser werden so auch immer wieder ganz konkret und sehr eindrücklich die Gefühle der beiden Protagonisten (speziell Elenas) ungefiltert preisgegeben. Dies ist ein Grund, warum mancher Leser die Lektüre des Romans wohl als etwas schwierig empfinden könnte, zumal sich manche Gedanken wiederholen und dadurch eine leicht redundante beziehungsweise wiederholende Funktion haben.

Weiterhin hält sich der Roman etwas zu lange mit der Vorgeschichte der beiden auf, die ein Drittel des Buches ausmacht. Zweifellos ist dieses detaillierte Vorgeplänkel nötig um die Figurenmotivation und Charakterzeichnung deutlich werden zu lassen. Dennoch fragt man sich stets, worauf das Ganze letztendlich hinauslaufen wird. Ebenso bleibt lange ungeklärt, warum Gottfried seine Geschichte nach seinem Tod erzählt und sozusagen zwischen den Welten festhängt.

Fazit: Alles in allem lesenswert, wenn man dem doch etwas ungewöhnlichen Stil eine Chance gibt, denn gerade dadurch wird das Buch für mich zu etwas Besonderem.