Aurora

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Ja, das mit dem Glück ist so eine Sache. Für den einen alltäglich, zufällig, schicksalhaft, willkürlich oder banal, für den anderen etwas ganz Besonderes, lange herbeigesehnt, ein wahr gewordener Wünsch - kurzum, pures Glück.
Aurora ist ein junges Mädchen, das in einer Kleinstadt zuhause ist, wo jeder jeden kennt und man hervorsticht, wenn man anders ist. Aurora ist anders. Sie selbst bezeichnet sich als komisch. Sie hat da diese Ticks, alles dreimal berühren zu müssen, die Shirts auf links zu tragen oder zu den unpassensten Momenten Geräusche von sich zu geben. Von ihren Mitschülern wird sie deshalb ausgeschlossen und findet lange keinen Zugang zu ihnen. Ihr einziger Freund und engster Vertrauter ist ihr Hund Duck. Bis Duck eines Tages, infolge einen schweren Schicksalsschlags, urplötzlich verschwindet. Auroras Welt geriet ins Wanken. Viele Dinge geraten durcheinander, alles ändert sich auf einen Schlaf und sie selbst gerät immermehr mit ihrer Mutter aneinander, weil diese den Ticks und Eigenarten ihrer Tochter unbedingt einen Namen gegen will und auf Teufel komm raus, von einem Arzt zum anderen mit ihr rennt. Dabei kommt zum Vorschein, dass nicht alles einen Namen haben muss - aber in diesem Fall, ist er "Aurora".
Eine unaufgeregte aber zugleich sehr berührende Geschichte, um ein junges Mädchen, das IHREN Weg geht. Das Motiv des "Andersseins" wird wiederholt sehr plausibel, realistisch und zum Teil auch urkomisch, aufgegriffen. Als Leser kann man sich sehr gut in die Protagonistin einfühlen. Die kurzen Kapitel mit ihrem einfach gehaltenen Schreibstil, werden durch symbolische Überschritten eingeleitet, die zum einen etwas Poetisches haben und deren Bedeutung am Ende der Geschichte liebreizend aufgeklärt werden. Es gibt mehrere Spannungsbögen und Höhepunkt in der Geschichte, wenngleich ich sie zu Beginn ein wenig langatmig empfinde, im Vergleich zu dem dann doch schnellen, aber glücklichen Ende. Dennoch ist Sarah Werks Entwicklungsroman "Aurora und die Sache mit dem Glück" eine absolute Leseempfehlung. Ich habe mich auch als Erwachsene sehr gut aufgehoben gefühlt und würde diesen Roman meinen eigenen Mädels, mit 10 Jahren, unbedingt zum Lesen geben.