Kein Zugang zum Haus
Miriam Böttger hat mich mit ihrem Debütroman leider nicht überzeugt. Mir ist weder sprachlich noch emotional ein Zugang zu ihrem Roman und den Figuren gelungen. Wie das Cover schon sehr deutlich zeigt, geht es um ein Paar, das sich in einem Haus gefangen fühlt und dem Haus die Schuld an allem gibt. Zugezogen in das verhasste Kassel sind sie von der Bergstraße, wo das Leben im Nachklang noch licht war. Die Tochter erzählt die Geschichte ihrer Kindheit und des Zusammenlebens mit ihren Eltern und die verwandschaftlichen Verhältnisse. Die Mutter erscheint einfach nur hochgradig depressiv und der Vater hilflos und beseelt vom Ansammeln von Dingen. Der Roman wird aus der Rückschau erzählt, der Vater ist bereits gestorben. Die ewigen Tiraden der Mutter, die sich über das hochherrschaftliche Haus mit 300 Quadratmeter, dem unzulänglichen weißen Porsche und der zwischenzeitig gemieteten Villa mit dem visuell aufdringlichen Pool mischen, gehen schlichtweg gesagt nur auf die Nerven. Sprachlich ist der Roman anspruchsvoll gestaltet, aber den Gedankengängen der verschachtelten Sätze ist auch nur schwer folgbar. Vielleicht habe ich die Absicht nicht verstanden oder erkennen die Zusammenhänge nicht, aber von mir leider keine Kaufentscheidung!