Sehr viel negative Energie

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sassenach123 Avatar

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Aus dem Haus" ist das Debut der Autorin Miriam Böttger, die, wie ich anhand eines Interviews von ihr erfahren habe, anscheinend einiges aus ihrem eigenen Leben in diesem Roman verwoben hat. Was genau blieb mir unklar.

Die Icherzählerin beschreibt hier wie sie ihr Leben mit den Eltern erlebt hat. Der größte Aufreger und Grund für das meiste ist ein Haus, in Kassel. Kassel kommt bei allem übrigens gar nicht gut weg, aber das nur am Rande. Der Fokus liegt tatsächlich auf dem Haus. Vor allem die Mutter hadert mit allem, es ist nie gut genug, und natürlich würde es ihr besser gehen, wenn das Haus die Erwartungen, die sie an ein solches Haus hat, auch erfüllen würde. Zum Verständnis muss ich erwähnen, dass es ein solides Haus in gehobener Klasse zu sein scheint, was für die Familie eigentlich sogar zu groß erscheint. Schlecht geht und ging es der Familie wohl nie, es dreht sich halt einfach nur darum einen Grund zum lamentieren zu finden. Ausserdem machten sie sich die meisten Probleme selbst. Nicht einmal Besuch war am Ende noch erwünscht, schrecklich. Sicherlich hätte die Mutter vor vielen Jahren bereits professionelle Hilfe gebraucht, denn dieses Verhalten ist nicht mehr rational zu erklären. Es gibt pessimistische Menschen, aber hier ging es mir definitiv zu weit.

Solche Menschen gibt es, natürlich, doch hier wurde es mir einfach zu viel. Die Autorin kreist wiederholt um dieselbe Problematik. Der Vater bleibt neben der Mutter sehr blass, die Tochter kann die Dinge zwar beim Namen nennen, aber kommt auch nicht aus ihrem Hamsterrad. Auch wenn sie schon längst aus dem Haus ist, schaut sie tatenlos zu, wie die Eltern genau so weitermachen, als endlich der Tag näher kommt und das Haus verkauft wurde, was jetzt natürlich das schönste war, was sie je besessen haben.
Der Roman regte mich größtenteils sehr auf, da ich weder bei den Personen noch bei der Problematik eine Entwicklung beobachten konnte. Ich habe etwas lockeres, ja heiteres erwartet, bekommen habe ich eher etwas deprimierendes. Schade.