Wenn die Negativität Programm einer Familie ist

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petris Avatar

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Eine Familie, in der alles um die Negativität der Mutter kreist. Wie eine Motte, die vom Licht angezogen wird, macht sie alles, um noch unglücklicher zu werden. Ihr Mann und ihre Tochter werden da mit hineingezogen und können dem nichts entgegensetzen.
Das Haus, das die Eltern der Ich-Erzählerin gebaut hatten, das Unglückshaus, das alles nur noch schlimmer gemacht hat, soll endlich verkauft werden. Doch weder können sich die Eltern entscheiden, auszusortieren, was nicht mit soll, noch schafft ihnen dieser Schritt Erleichterung.
Und darum dreht sich der Roman zum Großteil. Erzählt wird aus Sicht der Tochter, die Dialoge wiedergibt, Episoden erzählt, uns an Telefonaten teilhaben lässt.
Das ist sprachlich sehr gelungen erzählt, anfangs hat man auch noch die Hoffnung, dass die Geschichte irgendwohin führt, dass sich die Mutter eingesteht depressiv zu sein, dass die Tochter sich löst und sich ihrem Trauma durch diese negative Familie stellt und den Kreislauf durchbricht.
Doch es bleibt bei diesem Kreisen um das Unglück, um die Negativität in der Familie, die Nostalgie dem Vergangenen gegenüber, dass dann gar nicht so schlecht war.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich immer mehr gelangweilt habe, dass ich das Interesse verloren habe und am Ende immer oberflächlicher gelesen habe.
Leider konnte der Schluss auch nichts retten. Dass die Autorin / Ich-Erzählerin das abtut, in dem sie am Ende schreibt: „Ich bin furchtbar schlecht bei Schlusssätzen. Es ist, was es ist.“ hat das nicht entschuldigt. Im Gegenteil, ich fühlte mich als Leserin ein wenig veräppelt.
Ich hatte aufgrund der Leseprobe definitiv mehr erwartet.