Triste Noël
Die schlechte Nachricht zuerst: Dieser Krimi hat mich sehr zwiegespalten zurückgelassen - und das will schon was heißen bei mir: Normalerweise bin ich bei Krimis schon mit einer kreativen Grundidee und einer spannenden Story zufrieden und mäkele dann nicht mehr viel rum an handelnden Personen oder an Sprache und Schreibe. Hier hingegen habe ich mich durchgehend über genau das geärgert. Aber von vorn:
Der dritte Band aus der Reihe um Ermittler Lessard (der nebenbei mein erster war und auch der letzte bleiben wird) wartet mit einer interessanten Story auf. Merkwürdig ausgeführte Morde im weihnachtlichen Montreal fordern Lessard und seiner Kollegin Taillon einiges ab. Hier gibt es wenig zu meckern: Die Story ist wirklich interessant, die (für Krimis dieser Art übliche) private Rahmenhandlung stört zumindest nicht allzu sehr, die Leserin wird auch halbwegs gut bei der Stange gehalten.
Aber dann! Ab Seite 1 war ich oft von der unseligen Sprache und der grauenhaften Übersetzung so abgelenkt, dass ich mich phasenweise nicht mehr auf die Handlung konzentrieren konnte. Warum das? Tja, der Umschlag lässt es bereits erahnen: Hier haben gleich zwei Personen parallel übersetzt - angeblich beide ausgewiesene Profis auf ihrem Gebiet. Davon merkt man leider nichts: Mal ganz davon abgesehen, dass beim Lesen deutlich zu merken ist, welcher Teil von wem übersetzt wurde - und das Buch somit zwei recht unähnliche Schreibstile aufweist -, reiht sich (in beiden Teilen) Fehler an Fehler. Zumeist sind es nur Grammatik- oder Zeichensetzungsfehler, aber als das Alter eines Mordopfers erst mit 76 und zehn Seiten später mit 67 angegeben wurde, war ich echt bedient. Ist Hoffmann und Campe inzwischen komplett vom Schlusslektorat abgerückt oder wurde das Budget einfach nur für die zwei vermeintlichen Übersetzungskoryphäen aufgebraucht?
Daneben fällt es schon gar nicht mehr ins Gewicht, dass einer der beiden Übersetzungsstile so schwerfällig und unschön zu lesen war, dass ich zwischendurch das Buch fast endgültig aus der Hand gelegt hätte. Oder dass der Autor offenbar ein veritables Problem mit Frauenfiguren hat (dass ich in einem aktuellen Buch tatsächlich noch einmal einen klassischen Fall vom althergebrachten Dreisprung der Frauenfigur - Hure, Heilige und lesbischer Freak - ertragen muss, hätte ich auch nicht für möglich gehalten).
Man ahnt es vielleicht schon: Es hat mir keinerlei Freude gemacht, dieses immerhin über 600 Seiten starke Buch zu lesen. Wenn da nicht eine wirklich gute Story im Hintergrund gelauert hätte, wäre ich auch nicht bis zum Ende vorgedrungen - das immerhin hat sich gelohnt. Daher also mehr als gnädige 3 Sterne für den Schatten des Vergessens.
Der dritte Band aus der Reihe um Ermittler Lessard (der nebenbei mein erster war und auch der letzte bleiben wird) wartet mit einer interessanten Story auf. Merkwürdig ausgeführte Morde im weihnachtlichen Montreal fordern Lessard und seiner Kollegin Taillon einiges ab. Hier gibt es wenig zu meckern: Die Story ist wirklich interessant, die (für Krimis dieser Art übliche) private Rahmenhandlung stört zumindest nicht allzu sehr, die Leserin wird auch halbwegs gut bei der Stange gehalten.
Aber dann! Ab Seite 1 war ich oft von der unseligen Sprache und der grauenhaften Übersetzung so abgelenkt, dass ich mich phasenweise nicht mehr auf die Handlung konzentrieren konnte. Warum das? Tja, der Umschlag lässt es bereits erahnen: Hier haben gleich zwei Personen parallel übersetzt - angeblich beide ausgewiesene Profis auf ihrem Gebiet. Davon merkt man leider nichts: Mal ganz davon abgesehen, dass beim Lesen deutlich zu merken ist, welcher Teil von wem übersetzt wurde - und das Buch somit zwei recht unähnliche Schreibstile aufweist -, reiht sich (in beiden Teilen) Fehler an Fehler. Zumeist sind es nur Grammatik- oder Zeichensetzungsfehler, aber als das Alter eines Mordopfers erst mit 76 und zehn Seiten später mit 67 angegeben wurde, war ich echt bedient. Ist Hoffmann und Campe inzwischen komplett vom Schlusslektorat abgerückt oder wurde das Budget einfach nur für die zwei vermeintlichen Übersetzungskoryphäen aufgebraucht?
Daneben fällt es schon gar nicht mehr ins Gewicht, dass einer der beiden Übersetzungsstile so schwerfällig und unschön zu lesen war, dass ich zwischendurch das Buch fast endgültig aus der Hand gelegt hätte. Oder dass der Autor offenbar ein veritables Problem mit Frauenfiguren hat (dass ich in einem aktuellen Buch tatsächlich noch einmal einen klassischen Fall vom althergebrachten Dreisprung der Frauenfigur - Hure, Heilige und lesbischer Freak - ertragen muss, hätte ich auch nicht für möglich gehalten).
Man ahnt es vielleicht schon: Es hat mir keinerlei Freude gemacht, dieses immerhin über 600 Seiten starke Buch zu lesen. Wenn da nicht eine wirklich gute Story im Hintergrund gelauert hätte, wäre ich auch nicht bis zum Ende vorgedrungen - das immerhin hat sich gelohnt. Daher also mehr als gnädige 3 Sterne für den Schatten des Vergessens.