Beschreibung eines weiblichen Kosmos' mit Männern als disruptive Störenfriede

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Alba de Céspedes wirft einen mit kurzen klaren Sätzen direkt in das Leben der noch kleinen Alessandra, deren Dasein von dem Nichtmehrsein ihres Bruders Alessandro überschattet ist. Die schöne Mutter ist liebevoll und zärtlich, aber alles andere in der Umgebung der Protagonistin düster und beklemmend, der Vater ein grober und geistloser Charakter aus bäuerlichen Verhältnissen. Die Mutter, eine feinsinnige, gescheiterte Pianistin, hält die Familie zusammen.
Wie Alessandras Famillie ergeht es auch den anderen Familien des Mietshauses. Männer und Jungen sind in dem von weiblicher Hand beherrschtem Kosmos wie der „hinterhältiger Eindringling in unserer friedlichen Frauenwelt“. Dennoch dreht sich nur um ihre Existenz alles Leben des weiblichen Kosmoses. Sofort wird man von Alba de Céspedes Geschichte aufgesogen und in mitten in den Alltag süditalienischer Frauen gezogen und möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, zumindest als Frau. Aber auch für die Herren der Schöpfung ist diese Lektüre durchaus empfehlenswert!