Mitreißend und zerreißend

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rentier Avatar

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Die kleine Alexandra wächst in Rom in der Vorkriegszeit auf und bekommt ständig ihren Bruder vorgesetzt: Dieser ist zwar schon lange tot, ertrunken und doch scheint er in den Herzen der Eltern präsenter zu sein als das kleine Mädchen selbst. Ihre große Hürde: Alexandra schafft es nicht ihm ebenbürtig zu werden, den alles hätte der tote Bruder besser gekonnt. Alexandra ist nur das Abbild dieses Alessandro, genauso wie jede Frau Italiens zu jener Zeit nur der Schatten eines Mannes ist. Eine Frau hat sich zu fügen und soll keine eigenen Wünsche ans Leben richten …
Bei der Großmutter erlebt Alexandra zum ersten Mal das Gefühl, Beachtung zu finden und verstanden zu sein. Diese Zeit währt viel zu kurz.
Der Sprachstil ist beklemmend, mitreißend; als Leserin kommt die Wut hoch, die Verzweiflung, die Hoffnung und dann doch die Resignation …
Die Geschichte einer starken Frau, die nicht in ihre Zeit passen will.
Absolute Kaufempfehlung.