Die Bibliotheksverbrecherin...

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eskalina Avatar

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Der Einstieg ist spannend - man weiß noch nicht genau, worauf es hinausführt, als sich die Bibliothekarin Lucy als "die Bibliotheksverbrecherin des 21. Jahrhunderts" bezeichet. Man fragt sich, welche Verbrechen kann man schon in einer Bücherei begehen? Lucy, die nach eigener Schilderung zwar die revolutionären Gene ihres Vaters geerbt hat, scheint durch ihren Job auf dem Weg in die von ihr nicht geschätzte Bürgerlichkeit angekommen zu sein und so ist sie nicht wirklich zufrieden mit sich und ihrer Arbeit. Sie tut sehr viel für die lesenden Kinder in ihrer Kleinstadt und sie hat ein Herz für Ian, einer kleinen Leseratte, deren Mutter eines Tages in der Bücherei erscheint und Lucy vorschreiben will, was ihr Kind lesen darf und was nicht.

Es hat ungeheuer Spaß gemacht, diese Leseprobe zu lesen, deren Stil sehr intelligent (wie es sich für die Berichte einer Bibliothekarin gehört) und elegant einzufangen weiß. Aufgrund der Andeutungen ist man sofort gepannt, wie es mit Lucy und Ian weitergehen wird und welche Verbrechen eine so harmlose Person wie Lucy verüben kann. Alle Leser, die Bücher lieben, lieben eben auch Bücher über Bücher und so tut es gut, wieder einmal etwas zu lesen, bei dem es um dieses Thema geht -wenn es dazu noch so interessant beginnt, will man unbedingt wissen, wie es weiter geht - und genau das ist hier der Fall. Ich werde ganz sicher Lucys Weg "ins Verbrechen" nicht aus dem Auge verlieren...