Lesen und lesen lassen

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majandra Avatar

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Die Bibliothekarin Lucy Hull, ursprünglich Russin, versucht, in der Kinderbibliothek dafür zu sorgen, dass die jungen LeserInnen das lesen können, was sie interessiert und ihnen Spaß macht. Sie fördert die Kinder und gerät das eine oder andere Mal mit divergenten Auffassungen von Eltern aneinander.

 

Der eher jugendliterarisch geprägte Roman zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass ein Leitmotiv von Beginn an verfolgt wird: „Bei einer Bibliothekarin können Sie immer auf einen extravaganten Prosastil zählen.“ (S. 8) Tatsächlich erzählt die Autorin in unterschiedlichen Stilen, berichtet mal von der historischen Vergangenheit ihrer Protagonistin, erzählt dann wieder vom aktuellen Geschehen und vom Umfeld von Lucy Hull. Diese wechselhafte Erzählhaltung spiegelt sich auch in unterschiedlichen sprachlichen Stilen wieder – zu Beginn des Romans wird im Prolog eine Einführung geboten, die noch rätselhaft erscheint, ohne den Inhalt des Buchs zu kennen, während im Hauptteil gedankliche Impulse der Hauptperson immer wieder dazu führen, dass man sich selbst Gedanken zu ihrer Geschichte macht und sich mit ihrer Beziehung zu den weiteren Zentralfiguren des Romans auseinandersetzt. Unterbrochen wird diese Prosaschreibweise durch stichpunktartige Informationen und Zitate aus Werken der kinder- und jugendliterarischen Weltliteratur.

 

Alles in allem lässt sich das Werk als „leichte Lektüre“ bezeichnen, man liest dahin und stößt nur selten auf komplexe Begrifflichkeiten. Wohin die Handlung jedoch führen soll, ist anhand der kurzen Leseprobe noch nicht ersichtlich.