Alkohol

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
kristall Avatar

Von

Der Teufel Alkohol macht auch vor den Türen reicher oder prominenter Mitmenschen nicht hat, wie man auch am jüngsten Beispiel von Jenny Elvers mitverfolgen kann. Bernd Thränhardt war mir erst mal kein Begriff, wohl aber sein Bruder Carlo, der Stabhochspringer. Gerade in den besseren Kreisen kennt man eine Vielzahl von Suchtkranken, ob nun Alkohol oder Drogen oder beides, wie in Bernds Fall. Die Gründe sind verschieden, aber wenn man tiefer gräbt, erkennt man bei allen eine Angst, die tief verwurzelt ist. Von dieser Angst bekommen Mitmenschen meist nichts mit, da die Suchtkranken sie gut verbergen können und auch ihren Mitmenschen etwas vorspielen. Das klappt ganz gut, gerade weil man im Alkoholrauch auch so selbstbewusst und hemmungslos ist und andere sich unzulänglich vorkommen, aber dieses Spiel wird schwerer, wenn die Sucht weiter voranschreitet und irgendwann erreicht sie einen Punkt, wo der Betroffene einfach nicht mehr anders kann, als offen mit seiner Sucht umzugehen. Bernd hat das dreimal versucht und ist dreimal kläglich gescheitert. Erst im vierten Anlauf schaffte er es, seine Ängst zu ergründen und zu besiegen - zumindest bist jetzt, denn jeder Alkoholiker kann zu jeder Zeit auch wieder rückfällig werden. Wie schlimm diese Sucht auch für die engsten Angehörigen ist, wird auch angerissen. Bernd konnte von Glück sagen, dass trotz aller Peinlichkeiten und Bloßstellungen trotzdem alle irgendwie zu ihm gehalten und ihn unterstützt haben. Bernd zeigt Suchtkranken einen Weg, den er selbst beschritten hat, der aber nicht für alle Suchtkranken als Bibel gilt. Jeder muss seinen eigenen Weg finden und eine Motivation, die ihn selbst antreibt. Dass er sich heute mit Suchtkranken beschäftigt ist vorbildlich, aber in seiner Situation auch naheliegend. Da wird aus der Not eine Tugend gemacht. Ich denke, dass es in allen sozialen Schichten Suchtkranke gibt, nur ist es für Prominente oder Menschen mit Geld leichter, an die Drogen zu kommen. Für die normalen Menschen interessiert sich meist nur keiner und die könnten auch kein Buch darüber schreiben, da es keinen interessiert. Das Buch war ohne Zweifel interessant und leicht zu lesen, aber zwischen den Zeilen gelesen, muss er sich auch der einen oder anderen negativen Frage stellen.